Nach übereinstimmenden Medienberichten wird Bernhard Osburg, ehemaliger Chef der Thyssenkrupp-Stahlsparte, die Leitung von DB Cargo übernehmen. Osburg soll auf Sigrid Nikutta folgen, die ihren Posten als Vorstand Güterverkehr bei der Deutschen Bahn räumt. Der Aufsichtsrat des Konzerns will am 30. Oktober in einer Sondersitzung über die Personalie entscheiden.
Hintergrund: Kritik an Nikuttas Sanierungskurs
Dem Schritt vorausgegangen war massive Kritik an Nikuttas Sanierungsstrategie. Ein externes Gutachten der Beratungsfirma Oliver Wyman hatte ihr Konzept zur Restrukturierung von DB Cargo als „objektiv nicht geeignet“ bewertet. Es mangele an konkreten Maßnahmen, einige Planungsannahmen seien zudem zu optimistisch.
Auch aus dem Aufsichtsrat selbst kam zuletzt Unmut. Die EVG-Gewerkschaft sprach von einer „verheerenden Bilanz“. Darüber hinaus gab es offenbar interne Spannungen im Vorstand, die das Sanierungstempo zusätzlich bremsten.
Osburg bringt Industrieerfahrung mit
Bernhard Osburg war bis August 2024 Vorstandsvorsitzender der Stahlsparte von Thyssenkrupp. Das Unternehmen verließ er im Zuge von Streitigkeiten über die Konzernstrategie. Nun soll er den defizitären Schienengüterverkehr der Deutschen Bahn wieder in ruhigeres Fahrwasser führen.
Die Gütersparte steht unter Druck: Bis Ende 2026 muss DB Cargo nach Vorgabe der EU-Wettbewerbsbehörde schwarze Zahlen vorlegen, um eine mögliche Zerschlagung abzuwenden. Zuletzt lag der Verlust laut Medienberichten noch bei rund 50 Millionen Euro.
Neuer Kurs unter neuer Konzernführung
Der Führungswechsel bei DB Cargo ist Teil eines umfassenderen Umbaus an der DB-Spitze unter Konzernchefin Evelyn Palla. Weitere Personalien, etwa für die Finanz- und Regionalverkehrsressorts, sollen ebenfalls bald entschieden werden.
Lesetipp:









