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Deutsche Firmen fürchten Uber Freight

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17.10.2019

Was hat Uber in der deutschen Speditionsbranche vor? Welche Frachtführer wird die Plattform ins Visier nehmen? Speditionsfirmen aus Deutschland befürchten, dass Uber Freight sie zerstören könnte.

Aufgrund vieler Befürchtungen und Fragen von Speditionen im Zusammenhang mit der Auswirkung digitaler Plattformen auf ihre Geschäftstätigkeit hat der Verband für Spedition und Logistik Baden-Württemberg (VSL-BW) eine Konferenz zu diesem Thema organisiert. Im Rahmen der Veranstaltung “Angriff digitaler Plattformen auf den Transport- und Logistiksektor” hat Carles Lloret, Leiter der Sparte Frachtführerbetrieb Europa bei Uber Freight, einen Vortrag gehalten.

Obwohl Uber Milliardenverluste auf der Plattform verzeichnet, ist es der Firma gelungen, die Vermittlung von Laderäumen mithilfe künstlicher Intelligenz so zu automatisieren und zu optimieren, dass traditionelle Speditionen keine Chance haben, ihre Geschäftstätigkeit fortzuführen – berichtet das deutsche Transportportal dvz.de zusammen.

Uber zahlt innerhalb von 7 Tagen

Deutsche Spediteure befürchten vor allem, dass sie den Kontakt zum Kunden verlieren werden.

Sie wollen uns zerstören, fasst Andrea Marongiu, Geschäftsführer von VSL-BW, kurz die Befürchtungen der Branche zusammen.

Obwohl der Vertreter von Uber zugesichert hat, dass die Fracht auch von Spediteuren auf der Plattform gebucht werden kann, gab er keine Auskunft über die Zahlungsbedingungen, die dann gelten würden – heißt es in einem Artikel der dvz.de. Zugleich gab er aber zu, dass sich das Unternehmen in erster Linie auf Transportunternehmen mit eigenen Ressourcen konzentriert. Der Spediteur hat das Geld innerhalb von 7 Tagen für den durchgeführten Transport zu erhalten.

Wir bezahlen immer dienstags, betont Lloret.

 

Gehört die traditionelle Spedition der Vergangenheit an?

Laut Marek Prószyński, Global Account Manager bei Trans.eu, werden Speditionen, die die reine Vermittlerrolle spielen,  höchstwahrscheinlich aus dem Markt gedrängt.

Unternehmen mit einer breiteren Perspektive werden zu kleineren oder größeren Logistikbetreibern, die zusätzliche Dienstleistungen anbieten werden. Einige werden zu einer Art Outsourcing-Team für Versender,ähnlich wie ein externes Logistik-Team. Versender benötigen einen Partner, der ihre gesamte Speditionsaktivität, beispielsweise in Form einer Sammelrechnung, abwickelt oder Prozesse im Zusammenhang mit der Transportorganisation optimiert. Trotzdem wird es Platz auf dem Markt geben für Firmen mit einer Spezialisierung.  Sie werden eine Nische finden, die groß genug ist, um daran zu verdienen – erklärt Marek Prószyński.

Schnelles Handeln, kurze Zahlungsziele und im Falle von Uber Freight auch eine geringe Provision sind zweifelsohne Argumente für die Nutzung des digitalen Angebots anstelle herkömmlicher Speditionsdienste.

Was kann der Spediteur also tun? Wie kann er auf dem Markt bestehen bleiben und mithalten? Eine Lösung besteht darin, sich auf offenen digitalen Plattformen, die keine digitalen Speditionen  sind, wie Trans For Forwaders in Europa oder ShipWell in den USA, zu verbünden.

Werden Plattformen wie Uber oder Trans For Forwarder Speditionsfirmen tatsächlich vom Markt verdrängen? Unter anderem darüber werden Befürworter von traditionellen Speditionen und Befürworter von modernen Lösungen auf der  HyperLog-Konferenz diskutieren. Einer der Referenten wird Daniel Buczkowski, General Manager und Expansionsleiter für den europäischen Markt bei Uber Freight sein. Buczkowski wird erläutern, wie Sie im Zeitalter der digitalen Logistik ein Netzwerk von Kontakten und Auftragnehmern aufbauen können. Zögern Sie nicht und melden Sie sich jetzt noch an.

 

 

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