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Elektrotransformation der Transportbranche: Deutsche Unternehmen setzen vermehrt auf E-LKW

Der Einsatz von Elektrofahrzeugen in Unternehmen nimmt stetig zu. Duvenbeck stellt ersten MAN eTruck in Dienst und auch Koch International stellt nach Testbetrieb von Diesel- auf E-LKW um.

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Weitere Logistiker stellen um auf Elektrobetrieb. Der Logistiker Koch International und Basf Coatings setzen nach einem vierwöchigen Testbetrieb auf Elektro-LKW für die Langstrecke um – Duvenbeck hingegen will die Volkswagen Werkslogistik dekarbonisieren.

Umstieg von Diesel- auf E-LKW lohnt sich

Der Experte für Oberflächenlösungen Basf Coatings und der Logistiker Koch International aus Osnabrück, haben Eigenangaben zufolge nach erfolgreich abgeschlossenen Tests die Effizienz-Vorteile von Elektro-LKW erkannt und deren Einsatz bei Basf Coatings im Langstreckentransport implementiert.

Im Rahmen der Tests wurden mehr als 10.000 Kilometer zurückgelegt und dabei über 2.000 Tonnen Ladung transportiert. Getestet wurde über einen Zeitraum von vier Wochen mit dem Ergebnis – weniger Energie, weniger CO2, weniger Kosten.

E-LKW vs Diesel-LKW

Im Testzeitraum zeigte sich, dass der durchschnittliche Energieverbrauch beim Elektro-LKW zu einer CO2-Reduktion von 45 Prozent im Vergleich zum Diesel-LKW führte. Zudem fiel der Kraftstoffbedarf deutlich niedriger als bei der vergleichbarer Diesel-Varianten aus. Über die Effizienz bzw. ökologischen Vorteile hinaus, konnten auch wirtschaftliche Vorteile bei den Betriebskosten realisiert werden.

Die Ergebnisse unseres Pioniertests zwischen unseren drei deutschen Standorten auf der Langstrecke haben klar gezeigt, dass Elektro-LKW eine vielversprechende Lösung entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette darstellen und die operative Abwicklung heute bereits möglich ist. Im Hinblick auf weitere Entwicklungen in Bezug auf Ladeinfrastruktur und LKW-Technologie ist es nur konsequent, dass wir diese Praxis in den Regelbetrieb übernommen haben und damit bereits heute den CO2-Ausstoß im Werk-Werk-Transport reduzieren können“, sagt Victor Kaupe, Head of Regional Transport Management & Logistics EMEA, bei BASF Coatings

Beide Unternehmen planen, auf den positiven Ergebnissen aufzubauen. Dies beinhaltet unter anderem den Einsatz von mehr LKW, den Einbezug weiterer europäischer Standorte sowie den Ausbau von Ladeinfrastrukturen an den Standorten.

Spezieller E-LKW für die Autoindustrie

Duvenbeck stellt den ersten E-LKW von MAN in Dienst, der die Anforderungen der Automobilindustrie an hohen Transportvolumen erfüllt. Bereitgestellt wird das Fahrzeug der Bocholter Duvenbeck-Gruppe durch den Vermieter TIP.

Bei dem E-Truck handelt es sich um die Ultra Low Liner eTGX-Sattelzugmaschine, die Trailer mit einer Innenhöhe von drei Metern ziehen kann und künftig in der Volkswagen Werkslogistik in Wolfsburg eingesetzt wird.

Besonderheiten am eTGX:

  • Aufsattelhöhe von nur 950 mm,
  • sehr kurzer Radstand 3,75 Metern,
  • maximale Batteriekapazität mit einer Reichweite von rund 500 Kilometern,
  • modulares Batteriekonzept mit wahlweise vier, fünf oder sechs Batteriepaketen,
  • Leistungsstufen von 449 und 544 PS,
  • CCS- und MSC-Ladetechnologie mit bis zu ein Megawatt Ladeleistung.

Mit dem Ultra Low Liner eTruck hat MAN eine Lösung entwickelt, die perfekt auf die Anforderungen der Automobilindustrie abgestimmt ist. Keine andere Serien-Elektro-Sattelzugmaschine kann Trailer mit einer Innenhöhe von drei Metern ziehen. Das macht ihn zur idealen Wahl für Transporte mit hohem Volumenbedarf“, erklärt Friedrich Baumann, Vorstand Sales & Customer Solutions bei MAN Truck & Bus.

Gemäß dem beidseitig unterzeichneten Letter of Intent will Duvenbeck bis zu 120 Einheiten des MAN eTGX bis 2026 in Dienst stellen. Der MAN eTruck wird seitens Duvenbeck im Zuge der VW-Werkslogistik in verschiedenen Bereichen des Speditionsgebiets in Rhein-Ruhr, wie auch Benelux, eingeplant.

 

 

 

 

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