Künftig werden die Containerschiffe von Hapag-Lloyd aus Südostasien nicht mehr am Burchardkai (HHLA) abgefertigt, sondern am Terminal des Betreibers Eurogate im Hamburger Hafen. Laut dem Hamburger Reeder steht dieser Wechsel in keinem Zusammenhang mit dem Einstieg der Schweizer Reederei MSC (Mediterranean Shipping Company) bei der HHLA, sondern ist die Folge der Gemini Cooperation mit Maersk.
Bislang hat Hapag-Lloyd seinen Aussagen zufolge 100 Prozent des Geschäfts in der Hansestadt abgewickelt, nun zieht die Reederei rund zehn Prozent ihrer Ladung vom stark ausgelasteten HHLA-Terminal Burchardkai ab, wird aber weiterhin den HHLA-Terminal Altenwerder anfahren, an dem Hapag-Lloyd mit 25,1 Prozent beteiligt ist.
Auswirkungen auf Spediteure
Neue Transportwege und Anforderungen bei der LKW-Abfertigung. Speditionen, die Hapag-Lloyd-Container transportieren, müssen ihre Abläufe anpassen, da die Abfertigung zum Teil nicht mehr am Burchardkai, sondern bei Eurogate erfolgt, wo sich die digitale LKW-Abfertigung unterscheidet:
- Eurogate setzt am Container Terminal Hamburg (CTH) die digitale Lösung “Gate Pass” von Conroo ein.
- HHLA setzt an allen seinen CTH die App „Passify“ ein (Terminal Altenwerder (CTA), Terminal Burchardkai (CTB) und Terminal Tollerort (CTT) ).
Veränderte Umschlagskapazitäten
Durch den Wechsel von Hapag-Lloyd zum Betreiber Eurogate wird sich das Containeraufkommen an den Terminals neu verteilen und MSC erhält dadurch mehr Kapazität für seine Schiffe am CTB.
Die Allianz mit Maersk sieht zudem ein neues Hub-and-Spoke-System vor, bei dem große Containerschiffe zentrale Häfen anlaufen und von dort aus die Weiterverteilung erfolgt. Das kann sich auf verschiedene Hafenstandorte in Deutschland auswirken. Das Unternehmen Eurogate, das Terminals auch in Bremerhaven und Wilhelmshaven betreibt, hofft durch die Partnerschaft auf einen Wachstumsschub.
Neben dem CTA ist Hapag-Lloyd mit 30 Prozent auch am Betrieb des Eurogate-Terminals in Wilhelmshaven beteiligt und der Nordsee-Terminal in Bremerhaven (NTB) gehört zu gleichen Teilen dem Betreiber Eurogate und Maersk.