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IRU: Elektro- und Wasserstofffahrzeuge werden zu erhöhten CO₂-Emissionen führen

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Nach Auffassung der International Road Transport Union (IRU) seien die Tank-to-Wheel- CO₂-Messungen irreführend, was bedeutet, dass Elektro- und Wasserstofffahrzeuge zu erhöhten CO₂-Emissionen führen werden.

In einer auf ihrer Website veröffentlichten Erklärung meint die IRU, dass „Wasserstoff und Elektrizität oft fälschlicherweise als emissionsfreie Kraftstoffe angesehen werden“. Die Organisation veröffentlichte auch Forschungsergebnisse, nach denen sowohl Elektro- als auch Wasserstoff-Nutzfahrzeuge mehr CO2 produzieren als Diesel-Fahrzeuge, die auf dem heutigen Energiemix basieren:

Während Wasserstoff und Elektrizität oft fälschlicherweise als emissionsfreie Kraftstoffe angesehen werden, könnte sich unter Berücksichtigung aller CO2-Emissionen, einschließlich der well-to-tank, ein anderes Kohlenstoffbild dieser alternativen Kraftstoffe ergeben, das viel mehr realistisch ist. In Europa, den USA und China allein würde dies im Durchschnitt 45% mehr CO2 für Strom und 72% mehr für Wasserstoff im Vergleich zu Diesel-Fahrzeugen, die auf dem heutigen Energiemix basieren, bedeuten.


Quelle: IRU

IRU-Generalsekretär Umberto de Pretto äußerte sich zu diesen Daten und stellte fest, dass die Umweltziele für 2030 und 2050 nur dann erreicht werden könnten, wenn CO2 korrekt berücksichtigt würde:

Die Dekarbonisierung des gewerblichen Verkehrs ist eine große und teure Aufgabe. Die richtige Mischung aus Vorteilen und Investitionen, um die Nutzung der Alternativen mit niedrigem und letztendlich CO2-freien Ausstoß zu beschleunigen und die Ziele für 2030 und 2050 zu erreichen, kann nur dann erfolgreich sein, wenn CO2 korrekt berücksichtigt wird. Der voreingenommene Tank-to-Wheel-Standard, bei dem die Emissionen am Auspuff gemessen werden, anstatt einer gründlichen Well-to-Wheel Bewertung, wird die politischen Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes im gewerblichen Straßenverkehr weiterhin verzerren. Damit Transportunternehmen weiter an dieser enormen Herausforderung arbeiten und ihre Flotten und Prozesse effektiv dekarbonisieren können, brauchen sie keine realitätsferne Fantasie, sondern das richtige Sicherheitskonzept.

Die IRU hat die politischen Entscheidungsträger aufgefordert, den „umfassenderen“ Well-to-Wheel-Standard zu verwenden, um Dekarbonisierungsinvestitionen und -anreize erneut zu bewerten und richtig zu planen. Dies werde es den Frachtführeren ermöglichen, effektiver und schneller an künftiger Dekarbonisierung zu arbeiten.

Foto: maxpixel.net + Mr.choppers / Wikimedia Commons

 

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