Der niederländische Lkw-Hersteller DAF und die von Deminor vertretenen Kunden haben vor dem Bezirksgericht in Amsterdam eine Einigung erzielt. Der Fall betraf Entschädigungsansprüche, die sich aus der Entscheidung der Europäischen Kommission ergaben, die den Teilnehmern des Lkw-Kartells Strafen auferlegte.
Deminor — ein Unternehmen, das sich auf die Finanzierung von Rechtsstreitigkeiten und die Rückgewinnung von Investorenverlusten spezialisiert hat — arbeitete in diesem Fall mit den Transportverbänden TLV und UPTR zusammen, die es seit Beginn der Verfahren unterstützt haben. Beide Organisationen bewerteten die Einigung positiv und hoben die sorgfältige Vorbereitung des gesamten Prozesses hervor. Die Einigung beendet die Verfahren zu Ansprüchen gegen DAF, aber ihre Bedingungen bleiben vertraulich.
Die Verfahren gegen die verbleibenden Mitglieder des Lkw-Kartells laufen noch. Im Namen der Kunden wird der Fall von den Anwälten Koen Rutten und Lars Boersma von der Anwaltskanzlei Finch Dispute Resolution betreut.
Wichtige Verfahren in Deutschland
Die Einigung mit DAF wurde zu einer Zeit erzielt, in der wichtige Anhörungen bezüglich des Kartells in Deutschland stattfinden, die die Höhe der zukünftigen Entschädigungen für Frachtführer und Transportunternehmen beeinflussen könnten. Das deutsche Gericht hat zwei Ökonomen ernannt, um zu untersuchen, ob das Kartell zu Preissteigerungen geführt hat und in welchem Maße. Die Experten stützten ihre Ergebnisse auf Regressionsanalysen, jedoch wurden ihre Schlussfolgerungen stark von Herstellern und einigen Vertretern angefochten.
Die Anhörungen, die bis Freitag andauern, sollen Zweifel an der Methodik und der Qualität der Beweise klären.
Das Abkommen zwischen DAF und den Frachtführern könnte anderen Herstellern ein Signal geben, dass es möglich ist, Ansprüche innerhalb kollektiver Verfahren schnell und effektiv zu erledigen und gleichzeitig den vollen Schutz der Interessen der Kunden zu gewährleisten. Unterdessen stehen die anderen Teilnehmer des Kartells noch vor Gericht und die Ergebnisse der laufenden Verfahren könnten weitreichende Konsequenzen für den europäischen Transportmarkt haben.









