Das österreichische Transportunternehmen LKW Walter und der EDI-Dienstleister Editel haben eine strategische Partnerschaft geschlossen, um den digitalen Frachtbrief (eCMR) flächendeckend in den Landtransport zu integrieren. Ziel ist eine hochskalierbare Lösung, die speditionsunabhängig genutzt werden kann.
eCMR als nächster Schritt in der Logistikoptimierung
LKW Walter und Editel arbeiten bereits seit Längerem zusammen und haben nun ihre Kooperation im Bereich des digitalen Frachtbriefs ausgeweitet. Der eCMR ersetzt den herkömmlichen papierbasierten Frachtbrief und ermöglicht eine effizientere Abwicklung grenzüberschreitender Transporte. Österreich hat das notwendige Zusatzprotokoll für die Nutzung des eCMR ratifiziert, wodurch er dem physischen CMR-Frachtbrief gleichgestellt ist.
Die Digitalisierung des Frachtbriefs bietet zahlreiche Vorteile:
- schnellere und sicherere Prozesse,
- höhere Datenqualität,
- mehr Transparenz sowie bessere Integrationsmöglichkeiten für Transport Management Systeme (TMS),
- Zollabwicklung,
- Abrechnung und Schadenregulierung.
Die Einführung des digitalen Frachtbriefs wird durch die EU-Verordnung eFTI (Electronic Freight Transport Information) unterstützt, die zunächst die Behörden der Mitgliedstaaten und ab 2027 alle Marktteilnehmer dazu verpflichtet, die gesetzlich vorgeschriebenen elektronischen Frachttransportinformationen zu akzeptieren oder bereitzustellen.
FreightLogs als zentrale Plattform
Kern der Zusammenarbeit ist die eCMR-Plattform “FreightLogs”, die von Editel betrieben und von Lkw Walter genutzt wird. Kunden erhalten dadurch eine digitale Integration ihrer Frachtpapiere.
„Indem wir die von Editel betriebene eCMR-Lösung vollständig in unsere Prozesse integrieren, schaffen wir für unsere Kunden eine hochskalierbare Lösung, die speditionsunabhängig auf alle Landtransporte ausgerollt werden kann“, erklärt Michael Gschwandtner, Director Digital Business bei LKW Walter.
Automatisierung und weitere Digitalisierung geplant
Die Partner setzen auf eine vollständige Digitalisierung von Frachtdokumenten. Neben dem eCMR sollen künftig weitere digitale Transportdokumente integriert werden. Ziel ist es, Echtzeit-Daten bereitzustellen und Automatisierungsprozesse voranzutreiben.
„eCMR ist nur der erste Schritt. Wir arbeiten daran, weitere digitale Transportdokumente zu integrieren und alle Stakeholder von optimierten Prozessen profitieren zu lassen“, so Gerd Marlovits, CEO von Editel Austria.
Die Kooperation erstreckt sich auf alle europäischen Märkte, in denen die Unternehmen tätig sind. Beide Partner wollen die Digitalisierung in der Transportlogistik durch innovative Lösungen weiter vorantreiben.
Weitere Initiativen: Zusammenarbeit mit Krone
Bereits Anfang 2024 hat der Trailerhersteller Krone gemeinsam mit LKW Walter eine eCMR-Lösung eingeführt, die den Papierverbrauch erheblich reduziert. Die Kooperation ermöglichte es, den elektronischen Frachtbrief in den Logistikprozess zu integrieren und so Millionen von Papierseiten zu ersetzen. Diese Lösung dient als weiteres Beispiel für die zunehmende Digitalisierung im Transportwesen und zeigt das Potenzial des eCMR für eine effizientere und nachhaltigere Logistikbranche.