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Österreich: Der elektronische Frachtbrief kommt

Nach dem Beitritt Italiens zum e-CMR hat nun auch Österreich, als letztes Land dem CMR-Zusatzprotokoll offiziell zugestimmt und damit einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung im internationalen Straßengüterverkehr gemacht.

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Österreich ist das 37. Land, das dem CMR Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Schaffung einheitlicher zivilrechtlicher Vorschriften im grenzüberschreitenden Straßengütertransport beitritt. Da dem CMR Übereinkommen ein digitaler Frachtbrief fremd war, wurde dieses um ein Zusatzprotokoll betreffend den elektronischen Frachtbrief ergänzt. Dieses wird eCMR genannt und kann mit denselben Rechtswirkungen, bei Einhaltung der Voraussetzungen des eCMR Zusatzprotokolls verwendet werden, wie ein papiergebundener CMR-Frachtbrief.

Ab wann können eCMR Frachtbriefe in Österreich ausgestellt bzw. verwendet werden?

Der parlamentarische Genehmigungsprozess zur Genehmigung des Beitritts ist bereits abgeschlossen. 90 Tage nach Hinterlegung der Beitrittsurkunde tritt das eCMR-Zusatzprotokoll für Österreich in Kraft.

Die Umstellung von Papierfrachtbriefen auf eine vollständig digitale Version wird die Effizienz und Sicherheit des Sraßengütertransports innerhalb Österreichs und letztlich auch des Transports in die Nachbarländer fördern.

Eine Besonderheit in Österreich ist, dass sich – anders als beispielsweise in Deutschland – die Anforderungen an die Verwendung digitaler Frachtbriefe im nicht grenzüberschreitenden Verkehr im Inland gleichermaßen nach dem eCMR Zusatzprotokoll richten, schreibt das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK).

e-CMR: Anreiz für Unternehmen

Der Beitritt zum Zusatzprotokoll bildet einen Anreiz für Unternehmen, die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse fortzusetzen und schafft den dafür erforderlichen Rechtsrahmen, begründet aber keine Verpflichtung zur Verwendung von digitalen Frachtdokumenten.

Welche Staaten sind Mitgliedstaaten des eCMR-Zusatzprotokolls?
Eine Auflistung der Vertragsstaaten finden Sie auf der Website der UN. Die Liste wird laufend aktualisiert.

Durch den Wegfall von Papieraufwand senkt e-CMR die Abwicklungskosten, beseitigt Verzögerungen bei der Verwaltung und Rechnungsstellung und verringert Unstimmigkeiten bei der Zustellung.

Zudem erhöht ein digitaler Frachtbrief auch die Transparenz und Sicherheit in der gesamten Logistikkette und bietet genauere Daten zur Verfolgung von Sendungen mit Echtzeit-Zugriff auf Abhol- und Lieferinformationen.

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