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Logistik 4.0: Möbel sind ein Logistiksorgenkind

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Möbel und ihre Elemente sind nicht einfach zu lagern und zu transportieren. Produzenten und Händler wissen das am besten. Eine Optimierung der “Möbellogistik” kann wesentlich zur Leistungsfähigkeit des Unternehmens beitragen.

Das neu eröffnete Fertigwarenlager IKEA Industry in Lubawa mit einer Fläche von 26 Tausend Quadratmetern erfüllt nicht nur die Bedürfnisse der eigenen Produktion, sondern auch die der externen IKEA-Lieferanten. Das neue Lager verfügt über 29 Tausend Palettenplätze, die in einem Blocksystem angeordnet sind.

Wir produzieren etwa 7,5 Millionen Artikel pro Jahr für IKEA-Geschäfte auf der ganzen Welt. 97 Prozent unserer Möbel gehen ins Ausland. Der Bedarf an Lagerflächen ist sehr hoch, und deshalb wurde die Entscheidung getroffen, ein großes Logistikzentrum zu bauen , sagt Zbigniew Niklewski, Direktor der IKEA Geschäftsstelle in Lubawa.

 Geräte für den Austausch von Papierpaletten und ein mobiler Verpacker im Einsatz

Der mobile Verpacker kann leicht von einem Ort zum anderen bewegt werden, was die Kosten reduziert und die Arbeitseffizienz verbessert. Die Ladestationen sind mit automatischen Fahrzeugblockiersystemen ausgestattet. Die Innovationskraft des Lagers spiegelt sich auch in seiner Struktur wider. Die angewandten Lösungen reduzieren die Wärmeverluste im Winter und halten die entsprechende Temperatur im Inneren aufrecht, was für die gelagerten Möbel sehr wichtig ist.

Um den Leerraum unter dem Dach nicht zu überhitzen, hat das Unternehmen Hallenluftventilatoren installiert, die die warme Luft aus dem oberen Teil des Lagers wegführen. Die ganze Halle wurde auch in automatisch gesteuerte Heizzonen unterteilt. Die Energieeinsparung wird durch das LED-Beleuchtungssystem und eine Stromverbrauchsüberwachung gewährleistet.

Während das IKEA-Lager eine neue Einrichtung ist, hat das Management von Greenteam in Zusammenarbeit mit Nypan (Hersteller von Küchenarbeitsplatten) einen anderen Ansatz gewählt und sich entschieden, das bestehende Lager vollständig zu modernisieren. Vor der Modernisierung implementierte das Unternehmen ein mobiles Regalsystem für die Lagerung von 4,1 m langen Arbeitsplatten. Verwendet wurden manuell betriebene Fahrzeuge. Dies sollte sich ändern. Die neue Lösung basiert auf dem Kragarmregalsystem. Es besteht aus sieben Zeilen und ermöglicht dem Unternehmen, mehr als 140 Arten von Arbeitsplatten auf 10 Ebenen zu speichern.

Modernste Antriebs- und Steuerungstechnik

Dies bedeutet, dass die gelagerten Produkte viel schneller mit von einem Gabelstapler aus ferngesteuerten Fahrzeugen erreicht werden können. Jede Regalreihe ist 6,6 m hoch und 3,3 m lang und besteht aus vier Stützen mit neun freitragenden Balken, die flexibel auf ihnen aufgestellt sind. Die unterste Ebene der Lagerung ist auf den Füßen der Stützen positioniert. Die äußeren Reihen sind einseitig und am Boden befestigt. Die anderen Reihen sind an den Fahrzeugen montiert, die sich auf Schienen fortbewegen. Die Fahrzeuge mit den darauf montierten Regalen stehen nebeneinander und bewegen sich seitwärts. Die Steuerung vom Gabelstapler aus erfolgt mittels einer Fernbedienung. Alternativ ist aber auch eine manuelle Bedienung möglich. Somit konnte die Speicherkapazität im Vergleich zu einem herkömmlichen “fixen” System verdoppelt werden.

Foto: IKEA

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