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Lohndumping vom Feinsten – 300 EUR im Monat und wochenlang fern von zu Hause. Eine üble Masche eines litauischen und österreichischen Unternehmens

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Sie fuhren Lastwagen in einem schrecklichen Zustand und waren seit neun Wochen nicht mehr nach Hause gekommen. Ihr Arbeitgeber hat ihnen zunächst jeweils 300 Euro gezahlt, aber seit zwei Monaten bekommen sie keinen Lohn mehr. Westliche Medien waren schockiert über die Geschichte von fünf weißrussischen Fahrern, die bei einer litauischen Spedition beschäftigt waren.

Das alles kam während einer Straßenkontrolle im belgischen Welkenraedt ans Licht. Die Dienste stoppten die Lastwagen der fünf Fahrer, die für das litauische Transportunternehmen UAB Kareda fuhren. Sie waren in einem schlechten technischen Zustand, hatten abgefahrene Reifen, ein defektes AdBlue-System, es wurden auch Probleme mit dem Fahrtenschreiber festgestellt.

Bald wurde klar, dass dies nicht das Ende der Verstöße war. Der Spediteur, der verpflichtet war, die Mängel zu beheben und die Bußgelder zu zahlen, hat dies nicht getan. Die LKW wurden beschlagnahmt und die Fahrer selbst begannen, die Hintergründe ihrer Arbeit zu enthüllen.

Mehrmals ausgebeutet

Diese ließen die Beamten staunen. Es stellte sich heraus, dass sie seit mehreren Monaten kein Gehalt erhielten und seit vielen Wochen nicht mehr nach Hause zurückgekehrt waren.

Sie werden von einem Unternehmen eingeschüchtert und ausgebeutet, das ihnen 300 Euro im Monat zahlt und das angesichts des Zustands der LKW die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gefährdet, verrät Roberto Parrillo, Präsident der Transportarbeitervereinigung CSC-Transcom, wie er von routiers.com zitiert wird.

Wie das belgische Portal hln.be berichtet, wurde auch der wichtigste Kunde des litauischen Unternehmens, die österreichische Firma LKW Walter, zur Verantwortung gezogen, was direkt als Beispiel für Sozialdumping bezeichnet wird.

Vorerst ist die Europäische Transportarbeiter-Föderation ETF für die Fahrer, die im Stich gelassenen wurden zuständig. Auch das Europäische Parlament wurde über den Fall informiert.

Foto: pixaabay/planet_fox/public domain

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