Die geplante Wiedereröffnung wurde am 11. Dezember offiziell vom binationalen Tunnelbetreiber TMB-GEIE bestätigt. Sie erfolgt unter dem Vorbehalt, dass die letzten laufenden Sicherheitstests erfolgreich abgeschlossen werden.
Letzte Sicherheitstests vor der Freigabe
TMB-GEIE betonte, dass die Wiedereröffnung von über 800 Funktionstests der Sicherheitssysteme abhängt. Dazu zählen unter anderem:
- automatische Vorfallserkennung
- Belüftungs- und Luftstromkontrolle
- Kamerasysteme
- Temperaturüberwachung
- Not- und Sicherheitsbeleuchtung
Diese Systeme wurden in den Sanierungszonen vorübergehend demontiert, neu installiert und mit dem zentralen Überwachungssystem LOGOS verbunden. LOGOS analysiert kontinuierlich rund 36.000 Datenpunkte von 12.000 Geräten im Tunnel.
Die finalen Tests laufen seit Ende November unter Beteiligung französischer und italienischer Technik- und Sicherheitsteams.
Sanierung unter Extrembedingungen
Der Tunnel war am 1. September 2025 geschlossen worden, um die zweite Testphase der Gewölbesanierung umzusetzen. Die Bauarbeiten liefen rund um die Uhr über 102 Tage, bei einem Personaleinsatz von mehr als 150 Arbeitern und über 150.000 geleisteten Arbeitsstunden.
Zwei Tunnelabschnitte – mit unterschiedlichen geologischen Bedingungen – wurden exemplarisch verstärkt. Die Maßnahmen umfassten:
- Abbruch und Verstärkung des Tunnelgewölbes
- Abdichtung gegen Wassereinbrüche
- Einbau von 220 vorgefertigten Betonschalenelementen
Die Sanierungskosten belaufen sich auf 21 Millionen Euro und werden gemeinsam von den Konzessionsgesellschaften ATMB (Frankreich) und SITMB (Italien) getragen.
Saisonale Beschränkungen beachten
Trotz der Wiedereröffnung gelten in der Region weiterhin saisonale Verkehrsauflagen:
- Vom 1. November bis 31. März ist das Tempolimit auf der A40 und A411 zwischen Vallard und Le Fayet im Rahmen des Luftreinhalteplans „PPA2“ auf 110 km/h reduziert.
- In dieser Zeit gilt in Haute-Savoie Winterausrüstungspflicht: Lkw müssen mit Winterreifen ausgestattet sein oder Schneeketten bzw. Schneesocken mitführen.
Wiedereröffnung: Noch nicht endgültig bestätigt
Die geplante Verkehrsfreigabe um 17:00 Uhr bleibt abhängig vom Ausgang der letzten Sicherheitstests und einer abschließenden Sicherheitsübung.
Gelingt die Freigabe wie geplant, wäre damit einer der wichtigsten alpenquerenden Frachtkorridore Europas pünktlich zum Beginn der Winter-Hochsaison wieder vollständig befahrbar.
Lesetipp:









