Der erste ultra-hochleistungsfähige Ladepunkt Frankreichs für schwere elektrische Nutzfahrzeuge ist auf der Mont-Blanc-Route, einem der wichtigsten transalpinen Frachtkorridore Europas, in Betrieb gegangen. Der Standort in Vougy, kurz vor dem Mont-Blanc-Tunnel, ist mit einem 560 kW Kempower Mega Satellite CCS-Ladegerät ausgestattet, das speziell für schwere Lkw vorgesehen ist.
Der Ladehub wurde vom französischen Ladepunktbetreiber Sowatt Solutions in Auftrag gegeben und setzt auf Technologie des finnischen Herstellers Kempower. Den Unternehmen zufolge handelt es sich hierbei um das erste Kempower Mega Satellite-System, das in Frankreich eingesetzt wird.
Strategischer Standort für internationalen Frachtverkehr
Der Mont-Blanc-Korridor ist eine Schlüsselverbindung zwischen Frankreich und Italien und einer der verkehrsreichsten Alpenübergänge für Straßengüterverkehr. Die Route ist auch mit hohen Verschmutzungswerten verbunden, und während Spitzenzeiten der Verschmutzung verhängt Italien Verkehrsbeschränkungen, einschließlich Verbote, die ältere Euro-4-Lkw betreffen.
Vor diesem Hintergrund wurde der neue Ladeort positioniert, um die schrittweise Elektrifizierung des Langstrecken-Straßentransports zu unterstützen. Direkt vor dem Mont-Blanc-Tunnel gelegen, ist die Einrichtung für internationale Frachtbetreiber auf grenzüberschreitenden Routen zugänglich.
Hochleistungs-Laden für Lkw und Autos

Ultraschnelles Aufladen für Elektro-Lkw auf der Mont-Blanc-Route nahe der Grenze zwischen Frankreich und Italien. Foto: Kempower
Im Zentrum der Installation steht ein Kempower Mega Satellite CCS-Ladegerät mit einer maximalen Leistung von 560 kW, das die Ladezeiten für batterieelektrische schwere Nutzfahrzeuge erheblich verkürzen soll. Das in Vougy installierte System nutzt eine reine CCS-Konfiguration anstelle des neueren Megawatt-Ladesystems (MCS), das Kempower bereits an standortbasierten Depots in nordischen Ländern eingesetzt hat.
Zusätzlich zum Lkw-Ladegerät umfasst der Standort drei duale Kempower Satellite-Ladegeräte mit einer Leistung von jeweils bis zu 300 kW und bietet sechs Hochleistungs-Ladepunkte für Pkw. Diese Ladegeräte arbeiten unabhängig vom Megawatt-Klassensystem.
Es wurde nicht spezifiziert, ob der 560 kW Ladepunkt ausschließlich für Lkw reserviert ist oder auch von Pkw genutzt werden kann.
Multi-Energie-Hub-Konzept
Der Standort in Vougy wurde als Multi-Energie-Station entwickelt, die konventionelle Kraftstoffe, Wasserstoff und E-Fahrzeugladen an einem einzigen Standort kombiniert. Laut Sowatt Solutions ist das Ziel, unterschiedliche Antriebstechnologien während des Übergangs zu emissionsärmerem Straßentransport zu integrieren.
Kempower beschreibt das Projekt als Beispiel dafür, wie Hochleistungs-Ladeinfrastruktur in bestehende Transportkorridore integriert werden kann, die sowohl kommerziellen Flotten als auch privaten Fahrern dienen.
Öffentliche Förderung im Rahmen des France 2030-Programms
Es wurden keine Informationen zu den gesamten Investitionskosten des Ladehubs bekanntgegeben. Kempower bestätigt jedoch, dass das Projekt öffentliche Mittel vom französischen Staat im Rahmen des France 2030-Programms erhalten hat, das von der Französischen Agentur für ökologische Transition (ADEME) verwaltet wird.
Die Inbetriebnahme des Standorts in Vougy unterstreicht die zunehmende Rolle öffentlicher Unterstützung beim Ausbau hochkapazitiver Ladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge, insbesondere auf internationalen Transitstrecken, wo die Elektrifizierung des Fernverkehrs noch herausfordernd ist.
Für den Straßengüterverkehrssektor stellt die Installation einen weiteren Schritt dar, um batterieelektrische Lkw auf stark genutzten grenzüberschreitenden Korridoren in den Alpen tragfähig zu machen, obwohl die weit verbreitete Einführung von der Erweiterung ähnlicher Infrastruktur entlang wichtiger europäischer Routen abhängen wird.









