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Quelle: Adobestock / m.mphoto

Rohölpreis sinkt, trotzdem steigen Kraftstoffpreise. Bundeskartellamt ist alarmiert

Obwohl die Rohölpreise wieder etwas stabiler sind, setzt sich der Anstieg der Spritpreise weiter fort. Das geht aus dem aktuellen Wochenvergleich der Kraftstoffpreise des ADAC hervor. Tankstellen sind jedoch nicht der Grund für die hohen Preise.

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Der aktuelle Wochenvergleich der Kraftstoffpreise des ADAC, macht einen weiteren Anstieg bei Benzin und Diesel deutlich. Und das, obwohl der Rohölpreis stabil ist.

Demnach liegt der bundesweite Tagesdurchschnittspreis von Super E10 bei 1,858 Euro je Liter. Das sind 1,5 Cent mehr als in der Woche zuvor. Diesel steigt im selben Zeitraum im Schnitt um 2 Cent an. Im bundesweiten Mittel muss man für Diesel 1,769 Euro je Liter zahlen.


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Der ADAC hält das Grundniveau auf dem sich die Spritpreise befinden für deutlich überhöht und findet die Preissteigerung für ungerechtfertigt.

Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Rohöl im Wochenvergleich auf einem gleichbleibenden Niveau notiert. So kostet ein Barell der Sorte Brent, ähnlich wie auch in der Vorwoche, derzeit rund 83 US-Dollar.

Bundeskartellamt ist bereits alarmiert

Nach Ansicht des Bundeskartellamts liegen die Gründe für die hohen Diesel-Preise nicht bei den Tankstellen, sondern sind auf neue Lieferwege für Diesel seit dem Russland-Embargo zurückzuführen. 

Seit dem Russland-Embargo erschließt sich Deutschland als Importland neue Lieferwege für Diesel, steht aber in globaler Konkurrenz mit anderen Käufern. Daraus können sich größere Preisschwankungen ergeben, so Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts.

Bieten andere Standorte höhere Preise, so wird vermehrt dorthin geliefert, erklärt Mundt. Dazu können aktuell technische Probleme und Kapazitätsengpässe in hiesigen Raffinerien hinzukommen. Folglich finden die aktuellen Preissteigerungen schon auf Ebene der Raffinerien und des Imports statt. Daraus ergibt sich aber, dass der höhere Abstand zwischen Diesel und Rohöl eher nicht den Tankstellen zugutekommt, da auch sie höhere Beschaffungskosten haben, begründet Mundt.

Die momentanen Preissteigerungen besonders bei Diesel sind ein weiterer Beleg dafür, dass wir uns weiter mit den Ebenen Raffinerien und Großhandel befassen müssen. Wegen der Auffälligkeiten treiben wir mit Fokus auf diese Bereiche eine Sektoruntersuchung voran. Sollten wir Hinweise auf illegales Verhalten vorfinden, werden wir das konsequent verfolgen,“ versichert Mundt.

Preisunterschiede von bis zu 8,3 Cent zwischen den Bundesländern

Der aktuelle Regionalvergleich des ADAC in 16 Bundesländern macht hohe Preisunterschiede deutlich. Demnach muss man in Sachsen momentan am tiefsten in die Tasche greifen, wenn es ums Tanken geht.

Am günstigsten tankt man Diesel in Rheinland-Pfalz, ein Liter Diesel kostet hier im Durchschnitt 1,728 Euro. Das sind 8,3 Cent weniger als in Brandenburg.

Quelle: ADAC

Einsparungen beim Tanken sind möglich

Laut ADAC kann man beim Tanken bares Geld sparen, wenn man in den Abendstunden tankt. Die günstigste Zeit ist abends zwischen 20 und 22 Uhr, aber auch zwischen 18 und 19 Uhr sind die Preise besonders niedrig, rät der Automobilclub. In den Morgenstunden hingegen ist Sprit in aller Regel um einiges teurer.

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