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Ölpreise sinken dank der Pandemie. Wird dies die Tankkosten beeinflussen?

Am Mittwochmorgen kostete ein Barrel Rohöl (Brent) 103,11 US-Dollar, deutlich weniger als noch eine Woche zuvor, als sich dessen Preis auf 130 US-Dollar belief. So eine Entwicklung lässt sich auf die Rückkehr der Pandemie in China zurückführen.

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An dieser Stelle sollte daran erinnert werden, dass der Ausbruch des russisch-ukrainischen Krieges zu einem erheblichen Preisanstieg dieses Rohstoffes geführt hat. Von 94,75 US-Dollar am Tag vor dem Angriff auf die Ukraine stieg der Ölpreis auf 95,87 US-Dollar am Tag der russischen Invasion. Dann überschritt er 114 US-Dollar am 2. März und erreichte am 8. März ein Niveau von fast 130 US-Dollar pro Barrel.

So ein Preissprung steht in engem Zusammenhang mit all den schweren Sanktionen, die gegen Russland infolge des Angriffs auf die Ukraine verhängt wurden. Russland war laut Statistiken aus dem Jahr 2020 der drittgrößte Ölproduzent der Welt. Demnach wird befürchtet, dass es wegen der Sanktionen zu einer Reduzierung der russischen Ölversorgung kommen wird.

Seit dem Höchststand in der vergangenen Woche wird jedoch ein stetiger Rückgang der Preise beobachtet. Erstens haben sich düstere Szenarien bezüglich der Versorgung mit russischem Öl nicht verwirklicht. Vor allem aber macht sich die COVID-19-Pandemie, die in den letzten Wochen durch den Krieg in der Ukraine aus den Schlagzeilen verdrängt wurde, wieder bemerkbar.

Die neue Coronavirus-Welle hält China wieder in Atem. Unter den betroffenen Regionen befindet sich unter anderem die Stadt Shenzhen – ein Produktions- und Technologiezentrum im Süden des Landes. Vor einem Jahr, während der Sommerferien, führte der Lockdown in Shenzhen und die Einstellung der dortigen Produktion zu deutlichen Verzögerungen und Störungen in den Lieferketten sowie einem erheblichen Anstieg der Seefrachtraten.

Auch jetzt ist ein ähnliches Szenario möglich. Nach wochenlangen Rückgängen könnten die Seefrachtraten wieder aufwärts tendieren.

Eine weitere Pandemie-Welle im industriellen Herzen Chinas kann globale Kraftstoffpreise beeinflussen. Der erneute Stillstand in der Produktion in Shenzhen sowie in anderen betroffenen Städten wird eine geringere Nachfrage nach Kraftstoff bedeuten. Folglich wird auch die Nachfrage nach Rohöl sinken. Auch der letzte Rückgang des Barrelpreises war mit der Erwartung einer rückläufigen Rohölnachfrage verbunden.

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