Die Konjunkturumfrage “Polen in den Augen ausländischer Investoren” wurde im März 2023 im Auftrag der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer (AHK Polen) und des IGCC (Netzwerk der in Polen tätigen internationalen Handelskammern) unter Ländern aus Mittel- und Osteuropa sowie China und Russland durchgeführt.
Trotz außergewöhnlicher Herausforderungen konnten die meisten Unternehmen ihre Position stabil halten, ihre Geschäftsmodelle flexibel an die veränderte Situation anpassen und sogar die neuen Wachstumsbedingungen nutzen, indem sie ihre eigenen betrieblichen Abläufe verbesserten oder neue Expansionsfelder suchten. Dies ist einpositives Signal, das Polen in der Rangliste der bevorzugten Investitionsstandorte in Europa auf den ersten Platz bringt, kommentiert Dr. Lars Gutheil, Geschäftsführer der AHK Polen, die Umfrage.
Am besten bewerteten die Befragten im Kontext der Attraktivität als Investitionsstandort die Mitgliedschaft Polens in der Europäischen Union (99,1 Prozent positiver Bewertungen), am schlechtesten hingegen die Vorhersehbarkeit der Wirtschaftspolitik (63,6 Prozent der negativen Aussagen) und das Steuersystem und die Steuerverwaltung (48,2 Prozent).
Die Lage der Wirtschaft in Polen wird zwar weiterhin von der Mehrheit der Befragten positiv bewertet, allerdings ist der Anteil der positiven Einschätzungen im Vergleich zum Vorjahr um fast 6 Prozentpunkte gesunken. Darüber hinaus bewerteten 33 Prozent der Befragten die Wirtschaftslage als schlecht, was mitunter auf die steigenden Energiepreise und die Inflation zurückzuführen ist.
Die Ergebnisse der diesjährigen Umfrage deuten eindeutig auf eine Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Situation hin, aber trotz schwierigerer Rahmenbedingungen und Schwankungen bei den Prognosen scheint die Lage der Unternehmen relativ stabil zu sein, so Dr. Gutheil.
Die befragten Unternehmer sind über die Zukunft vorsichtig optimistisch eingestellt: 8 von 10 Befragten rechnen mit einem Anstieg oder einer Beibehaltung des Umsatzes auf demselben Niveau. Fast zwei Drittel gehen davon aus, dass die Exporteinnahmen auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr bleiben werden. Als größte Bedrohung nannten die Unternehmer steigende Energie- und Rohstoffpreisen (81,8 Prozent ), Arbeitskosten (67,7 Prozent) sowie die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (53,2 Prozent.)