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Foto: VWN

Produktion für den VW E-Crafter zieht Richtung Osten. Werk bei Posen wird massiv erweitert

Lesezeit 3 Min.

Volkswagen Nutzfahrzeuge treibt seine Elektrifizierungsstrategie voran – und setzt dabei auf das Werk im polnischen Września nahe Posen statt auf deutsche Standorte. Dort entstehen neue Produktionshallen für die nächste Generation des vollelektrischen Crafter. Für die Logistikbranche ein klares Zeichen: Der Kampf um Produktionsstandorte in Europa nimmt Fahrt auf.

Das Werk in Września, rund 50 Kilometer östlich von Poznań (Posen), wird zum neuen Zentrum für die E-Fertigung bei Volkswagen Nutzfahrzeuge. Ab 2028 soll dort die nächste Generation des vollelektrischen Crafter vom Band rollen. Für den Ausbau entstehen eine neue Karosseriebauhalle und ein Batterielager, die speziell auf die Anforderungen der neuen Modellgeneration zugeschnitten sind.

„Die Erweiterung ist der nächste logische Schritt in der Elektrifizierung unseres Angebots“, betont Stefan Mecha, CEO der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge.

Logistikregion mit strategischem Gewicht

Die Region um Poznań, im Westen Polens nahe der deutschen Grenze, hat sich längst als wichtiger Logistik- und Produktionsstandort etabliert. So betreibt auch der litauische Logistikriese Girteka dort ein zentrales Operationszentrum – nicht zuletzt wegen der guten Verkehrsanbindung und einem Pool an qualifizierten Fachkräften.

Mit über 9.000 Mitarbeitenden ist Volkswagen Poznań der größte Arbeitgeber der Woiwodschaft Großpolen. Die Gesamtfläche des Werks in Września umfasst 220 Hektar – das entspricht etwa 300 Fußballfeldern. In der Produktion kommen über 1.300 Roboter sowie KI-gestützte Qualitätssysteme zum Einsatz.

Produktion im Werk in Września. (Foto: VWN)

Zeitplan steht – Fertigstellung bis 2027

Laut Volkswagen liegen alle notwendigen Genehmigungen vor. Die Grundsteinlegung ist für November 2025 geplant, die Bauarbeiten starten im ersten Quartal 2026. Die Fertigstellung der neuen Hallen ist für 2027 angesetzt.

„Die Entscheidung ist von strategischer Bedeutung für unser Unternehmen und ein wichtiger Schritt in Richtung Elektromobilität“, so Stefanie Hegels, Vorstandsvorsitzende von Volkswagen Poznań.

Nachhaltige Energieversorgung als Standard

Das Werk in Września wird, wie alle polnischen VW-Werke, komplett mit grüner Energie betrieben. Eine eigene Photovoltaikanlage mit 18,3 MW Leistung deckt rund ein Viertel des jährlichen Strombedarfs. Bei optimalen Wetterbedingungen kann die Anlage den gesamten Energiebedarf des Werks decken.

VW Werk Polen

Erweiterung des Werks in Września für neue Hallen zur Produktion des vollelektrischen Crafter. (Foto: VWN)

Auch der Standort selbst zeigt sich tief in der Region verwurzelt.

„Die Erweiterung ist nicht nur eine Investition in Technologie, sondern auch in Menschen und Umwelt“, betont Werksdirektorin Marzena Pillich-Grońska.

Bedeutung für Region und Wirtschaft

„Volkswagen hat Września entscheidend geprägt“, sagt Bürgermeister Artur Mokracki. „Mehr Einwohner, höhere Steuereinnahmen, gestärkte Bildung und lokale Initiativen – das Unternehmen agiert verantwortungsbewusst in der Gemeinde.“

Die Bedeutung geht über die Region hinaus: Laut Jakub Faryś, Vorsitzender des polnischen Automobilverbandes, macht die Autoindustrie acht Prozent des polnischen BIP aus und beschäftigt über 200.000 Menschen direkt. Ein Arbeitsplatz in der Branche schafft laut Studien bis zu sieben weitere Jobs, z. B. in Zulieferung und Logistik.

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