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Spanien will ab 2020 Nutzer von Fahrtenschreibern intensiver kontrollieren

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Das spanische Verkehrsministerium hat den Nationalen Kontrollplan für 2020 veröffentlicht. Er sieht eine Intensivierung der Fahrtenschreiberkontrolle sowie der Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer vor. Die Spanier überprüfen auch die Zeiterfassungsgeräte, ohne die Fahrzeuge anzuhalten. Die Behörden wollen sich auch auf die Ermittlung von Briefkastenfirmen konzentrieren.

Der Nationale Kontrollplan für den Straßenverkehr für das nächste Jahr wurde von der spanischen Regierung gebilligt und tritt am 1. Januar in Kraft. Wie jedes Jahr konzentrieren sich die die Kontrollen auf Manipulationen an Fahrtenschreibern sowie Lenk-und Ruhezeiten.. Es geht darum, den unlauteren Wettbewerb vom Markt auszuschließen und die Bedrohung durch müde Fahrer im Verkehr auszuschließen.

Nach Angaben des Ministeriums für Entwicklung wurden die zuständigen Behörden mit mobilen Tools für die Straßenkontrolle ausgestattet, mit denen Manipulationen am intelligenten Fahrtenschreiber erkannt werden können, ohne das Fahrzeug anhalten zu müssen – berichtet talleres-dtcoplus.com.

Die Behörden konzentrieren sich auch auf die Kontrolle der Arbeitszeit gemäß der Richtlinie 2006/22 / EG und der Verordnung 561/2006, in denen die Mindestanzahl der zu überprüfenden Arbeitstage festgelegt ist. Dieser Akt erfordert eine Kontrolle von mindestens 3 Prozent der Arbeitszeit der Fahrer auf dem Hoheitsgebiet des Landes. Die Hälfte dieser Kontrollen wird stichprobenartig auf den Straßen und die Hälfte in den Büros der Unternehmen durchgeführt. Erstens kontrollieren die Beamten die Unternehmen, die internationale Transporte durchführen, und diejenigen, die bereits Straftaten auf ihrem Konto hatten.

Außerdem wollen die Spanier die Verlagerung von Unternehmen bekämpfen, d.h.  sogennante Briefkastenfirmen. Daher werden sie sich auch auf die Kontrolle ausländischer LKW konzentrieren, insbesondere von in Spanien zugelassenen Sattelaufliegern, so der Verkehrsverband Atfrie.

Intensivere Kontrollen auch in Deutschland

Auch das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) kontrolliert Fahrtenschreiber mit mobilen Tools durch – von Polizeiautos aus, bereitet aber auch Geräte für stationäre Kontrollen vor. Entsprechende Technologie wird vorbereitet und soll an den Mautsäulen montiert werden. Es handelt sich um DSRC-Lesegeräte, die Daten von Fahrtenschreibern von Fahrzeugen herunterladen, die unter dem Portal oder an der Säule vorbeifahren. Diese Daten werden dann an die BAG-Kontrolleure in der Nähe weitergeleitet und auf dieser Grundlage entschieden, ob das Fahrzeug kontrolliert werden soll.

Ein solches System kommt sowohl den Diensten als auch den Fahrern zugute. BAG wird in der Lage sein, effektivere Kontrollen durchzuführen, und Trucker werden stichprobenartige Kontrollen und den damit verbundenen Zeitverlust vermeiden. Welche BAG-Daten können ausgelesen werden?

BAG erklärt, dass es keine technische Möglichkeit gebe, die im Fahrtenschreiber erfassten Lenk- und Ruhezeiten drahtlos zu überprüfen.Gemäß Artikel 4 der Verordnung (EU) Nr. 165/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates über Fahrtenschreiber im Straßenverkehr können nur Daten aus der Ferne übertragen werden, die für die gezielte Straßenkontrolle von Fahrzeugen erforderlich sind, deren Fahrtenschreiber manipuliert oder nicht ordnungsgemäß verwendet wurde.

Sie müssen sich auf bestimmte aufgezeichnete Ereignisse oder Daten beziehen, wie z.B.

– letzter Versuch einer Sicherheitsverletzung,

– der längste Stromausfall,

– Sensorfehler,

– Geschwindigkeits- oder Streckendatenfehler,

– Datenkonflikt im Zusammenhang mit der Fahrzeugbewegung,

– Fahren ohne gültige Karte,

– Einstecken der Karte während der Fahrt,

– Daten zu Zeiteinstellungen,

– Kalibrierungsdaten (einschließlich der Daten der letzten beiden Kalibrierungen),

– Zulassungsnummer des Fahrzeugs,

– vom Fahrtenschreiber aufgezeichnete Geschwindigkeit.

 

Foto: Trans.INFO

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