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Foto: Liefergrün / Das Gründer-Team (v.l.n.r.): Niklas Tauch, Robin Wingenbach, Max Schlepper.

Startup Liefergrün schließt Millionen-Finanzierung ab

Das Start-up Liefergrün aus Münster ermöglicht nachhaltige Same-Day-Lieferungen in über 30 Städten deutschlandweit. Jetzt möchte das Jungunternehmen seinen emissionsfreien Lieferdienst auch in Europa anbieten können, dafür erhält das Start-up drei Millionen Euro Starthilfe.

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Das junge Unternehmen Liefergrün wurde von Niklas Tauch, Max Schleper und Robin Wingenbach gegründet und fokussiert sich auf die nachhaltige Zustellung mit Hilfe von Fahrrädern, Lastenrädern und E-Autos. Bereits nach knapp einem Jahr am Start ist die Jungfirma in mehr als 30 deutschen Städten unterwegs und expandiert weiter. Mit 3 Millionen Euro Investorengelder sichert sich das Start-up die Einführung eines emissionsfreien Lieferdienstes in Europa. Die Dienstleistungen sollen in europäischen Großstädten wie London, Paris und Madrid eingeführt werden, teilt Liefergrün mit.

Nachhaltig auf der letzten Meile” ist die Devise von Liefergrün und da 70% aller Emissionen im Paketversand, in der städtischen Logistik entstehen, hat sich das Start-up zum Ziel gesetzt, die Ökobilanz der letzten Meile „endgültig in den neutralen Bereich zu bewegen und Verbraucher*innen guten Gewissens bestellen zu lassen“.

Nachhaltige und klimafreundliche Lieferungen durch Fahrräder, Lastenräder und E-Autos führt laut Angaben von Liefergrün zu rund 420 Gramm weniger CO₂-Emissionen pro Lieferung. Im Jahr 2021 habe es allein in Deutschland 4,05 Milliarden Online-Lieferungen gegeben, die 2,43 Millionen Tonnen CO2 oder 600 Gramm CO2 pro Lieferung verursachten, belegt das Unternehmen. Würde das Konzept von Liefergrün deutschlandweit angewendet werden, würden sich die Emissionen bei der Paketzustellung um mehr als die Hälfte verringern und das um 1,7 Millionen Tonnen CO2 – das entspricht fast 370.000 weniger Autos in den Städten pro Jahr.

Das Einkaufsverhalten hat sich durch die Pandemie in Richtung Onlinehandel und Lieferung verschoben, aus diesem Grund wird die emissionsfreie letzte Meile auch europaweit gebraucht.

Der E-Commerce ist in den letzten zwei Jahren explodiert. Mehr als 75 Prozent der Deutschen kaufen regelmäßig Produkte online ein. Diese Bequemlichkeit hat jedoch ihren Preis – sie verursacht eine enorme Menge an Emissionen. Dies trägt nicht nur zum Klimawandel bei, sondern verschlimmert auch die Umwelt- und Lärmverschmutzung sowie Platzprobleme in unseren Städten und Gemeinden. Es reicht nicht aus, den Menschen zu sagen, dass sie weniger kaufen sollen, um das Problem zu lösen. Wir müssen den Online-Handel nachhaltig gestalten. Ein wichtiger Teil davon ist, die letzte Meile der Lieferung in Angriff zu nehmen.” so Liefergrün Mitgründer Niklas Tauch.

Mitgründer Robin Wingenbach ergänzt, dass Verbraucher sich echte Taten statt bloßem Greenwashing wünschen.

Statt Logistik-Emissionen also nur und zum Teil mit fragwürdigen Konzepten zu kompensieren, gilt es sie gleich ganz zu vermeiden. Gleichzeitig sind Versand und Lieferung wichtige Elemente des Shopping-Erlebnisses. Es geht bei Liefergrün also darum, eine grüne Zustelllösung zu schaffen, die keine Kompromisse bei Service und Komfort eingeht, so Wingenbach.

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