Foto: effge images / AdobeStock

Suezkanal: Drohen infolge der Schifffahrtskrise höhere LKW-Tarife?

Laut einem jüngsten Data Update von p44 ist die Anzahl der Schiffe, die den Suezkanal passieren, mittlerweile um 77 Prozent auf durchschnittlich 3,4 Schiffe pro Tag gesunken. Auch die Transitzeiten haben sich bis zu einer Woche verlängert. Es wird erwartet, dass diese noch weiter zunehmen wird.

Lesezeit 3 Min.

Die Lage im Suezkanal ist weiterhin schwierig. Seit Dezember greifen Huthi-Rebellen im Jemen Container-Schiffe in der Straße von Bab al-Mandeb mit Raketen und Drohnen an. Infolgedessen haben Reedereien wie Maersk, Hapag-Lloyd, MSC, Inventor Chemical Tankers die Fahrten durch den Suezkanal gestoppt.Um den globalen Handel aufrechtzuerhalten haben die USA zusammen mit einigen anderen Ländern die Koalition “Operation Prosperity Guardian”gegründet.Die letzten Angriffe gegen die Huthis im Jemen und Angriffe seitens der Huthi-Milizen fanden Mitte Januar statt.

Transitzeiten nehmen zu

Laut dem Data Update nehmen die Transitzeiten für Container auf allen Routen zu. So ist die Transitzeit zwischen Südostasien und Europa sowie zwischen China und Europa um jeweils 7 Tage gestiegen und zwischen Südostasien und der US-Ostküste um 5 Tage gestiegen.P44 geht davon aus, dass sich die Transitzeiten auch weiter verlängern könnten.

Ebenfalls nehmen die Verzögerungen auf den Routen zu: Schiffe, die von China nach Europa unterwegs sind, haben eine Verzögerung von 10 Tagen, von Südostasien nach Europa von 8 Tagen und von Südostasien zur US-Ostküste von 6 Tage. p44 geht jedoch davon aus, dass die Verzögerungen auf allen Routen abnehmen werden.

Wie das Kiel Institut für Weltwirtschaft in einem Datenupdate vom 11. Januar meldet sind, die Importe und Exporte von Deutschland und der EU liegen teils deutlich unterhalb das Vormonats November 2023 gefallen, wobei der Konflikt im Roten Meer nur eine Ursache von vielen für den negativen Trend im Welthandel ist.

Die EU verzeichnete bei den Exporten -2,0 Prozent und bei den Importen -3,1 Prozent. Auch in Deutschland gingen die sowohl die Expporte mit -1,9 Prozent und die Importe mit -1,8 Prozent zurück.

Chinas verzeichnete dagegen schwarze Zahlen. Die Exportzahlen lagen bei +1,3 Prozent und die Importzahlen bei +3,1 Prozent.

LKW-Tarife könnten steigen

Laut einer Auswertung des ADAC vom 17. Januar lag der Preis für Rohöl der Sorte Brent mit 78 US-Dollar in etwa auf dem Niveau der Vorwoche. Ähnlich wie p44 äußert aber auch der ADAC die Sorge, dass anhaltende Spannungen in der Region den Ölpreis wieder steigen lassen könnten. Infolgedessen könnten auch die LKW-Tarife steigen, da die Transportbranche auf den Erdölverbrauch stark angewiesen ist.

Tags