Ab dem 15. Mai gewährt Ägypten für eine Dauer von 90 Tagen einen Rabatt von 15 Prozent auf die Transitgebühren im Suezkanal. Die Vergünstigung gilt für Containerschiffe mit einer Nettotonnage ab 130.000 Tonnen – unabhängig davon, ob sie beladen oder leer fahren. Ziel der Maßnahme ist es, die zuletzt stark gesunkenen Einnahmen aus dem Kanalverkehr wieder anzukurbeln.
Viele Reedereien meiden seit Monaten die Passage durch das Rote Meer wegen anhaltender Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz. Nun hofft die Suezkanalbehörde, dass die Sicherheitslage sich durch eine Waffenruhe zwischen den USA und den Huthis verbessert und wieder mehr Schiffe die kürzere Route nutzen. Ausgenommen vom Waffenstillstand sind allerdings weiterhin Schiffe unter israelischer Flagge.
Die Einnahmen aus dem Kanal, eine zentrale Devisenquelle Ägyptens, sind im vierten Quartal 2024 auf 880,9 Millionen US-Dollar eingebrochen – nach 2,4 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Reedereien hatten zuvor im Gespräch mit der Behörde vorübergehende Entlastungen gefordert, um gestiegene Versicherungsprämien für Fahrten durch das Hochrisikogebiet auszugleichen.