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USA: Hapag-Lloyd muss knapp 800.000 Euro Strafzahlungen leisten

Nach einer Untersuchung der Aufsichts- und Kartellbehörde für Seetransporte in den USA, Federal Maritime Commission (FMC), soll Hapag Lloyd gegen das amerikanische Schifffahrtsgesetz verstoßen haben. Die Reederei wird zu einer Geldstrafe in Höhe von rund 822.000 US-Dollar verurteilt.

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Die amerikanischen Wettbewerbsbehörden FMC ermitteln bereits seit längerem gegen Containerreedereien wegen mutmaßlich unlauterer Geschäftspraktiken. Nun steht das erste Gerichtsurteil für die Hamburger Reederei. Hapag Lloyd muss rund 800.000 Euro zahlen, berichtete als erstes der Branchendienst „The Loadstar“.

Eine der Untersuchungen der Aufsichts- und Kartellbehörde für Seetransporte in den USA ergab, dass Hapag Lloyd bei 11 Containern, die von der kalifornischen Speditionsfirma Golden State Logistics (GSL) umgeschlagen wurden, zu Unrecht Gebühren für Festhalte- und Überliegezeiten (Detention and Demurrage, D&D) erhoben hat.

Hervorzuheben ist, dass die geforderte Strafzahlung sich nur auf elf Container bezieht. Hapag-Lloyd hatte jedoch im Jahr 2021 laut Statista knapp 11,9 Millionen Container weltweit transportiert, wovon viele in Richtung der US-Häfen gingen.

Droht Reedereien jetzt ein Risiko neuer Art?

Die Aufmerksamkeit der US-Behörden haben vermutlich die außergewöhnlich hohen Gewinne der Containerreedereien geweckt. Und auch wenn dies ein Einzelfall sei und jede beanstandete Aktion einzeln von den US-Behörden geprüft und beurteilt werden müsse, entstehe dennoch ein Risiko neuer Art für die Reedereien, schreibt die Welt.

Dieses Urteil könnte als Musterfall gehandhabt werden und auch weitere Kunden der Reederei können dadurch zu Klagen ermutigt werden, meinen die Juristen.

Die Hamburger Reederei bestätigte den Fall, wolle aber vorerst die Gerichtsentscheidung prüfen, bevor sie weitere Schritte unternimmt.

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