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Waberer’s vermeldet Gewinn trotzt deutlichem Abbau seiner Flotte

Nach einem guten ersten Quartal dieses Jahres hat der ungarische Transportdienstleister seine Finanzergebnisse im zweiten Quartal erneut verbessert. Besonders bemerkenswert ist, dass der Riese im Vorjahresquartal mit 2,7 Millionen Euro tief in die roten Zahlen rutschte und seit 2017 zum ersten Mal im positiven Bereich liegt.

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Nach einem erfolgreichen ersten Quartal 2021 folgte ein zweites positives Quartal, das für das ungarische Unternehmen noch besser war. Der Umsatz von Waberer’s stieg im zweiten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 29,8 Prozent und erreichte 150 Millionen Euro. Ihr Wachstum gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres betrug 5,4 Prozent. Das Halbjahresergebnis erreichte 292,3 Millionen Euro, 1 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum im Vorjahr. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Flotte des ungarischen Riesen im Jahr 2020 sogar um 44 Prozent größer war als zu Beginn dieses Jahres.

International wieder im Plus

Darüber hinaus ist anzumerken, dass der internationale Verkehr zum ersten Mal seit 2017 ein positives Quartalsergebnis erzielte. Zwischen April und Juni dieses Jahres erreichte er 0,7 Millionen Euro, während er im Vorjahresquartal bei minus 7,1 Millionen Euro lag. Obwohl der internationale Verkehr im ersten Halbjahr ein Ebit von minus 1,2 Millionen Euro erwirtschaftete, ist dies ein deutlich besseres Ergebnis als im gleichen Vorjahreszeitraum von rund minus 11 Millionen Euro.

Nach Ansicht der Geschäftsleitung beweisen diese Ergebnisse, dass das im vergangenen Jahr eingeführte neue Geschäftsmodell funktioniert, das sich vom so genannten „Taximodell” abwendet, bei dem die Zuordnung von Lkw und Aufträgen auf eine feste und zentrale Weise optimiert wird. Stattdessen konzentrieren sich die Ungarn auf wichtige Handelskorridore, zyklische Aufträge und vor allem Großkunden.

Neben dem internationalen Verkehr hat auch das zweite Standbein des Unternehmens, die regionale Kontraktlogistik, im ersten Halbjahr höhere Umsätze erzielt. Hier betrug das Wachstum 8,8 Prozent und brachte 90,3 Millionen Euro ein. Dieses Segment erwirtschaftete ein Ebit von 7,6 Millionen Euro, fast 70 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2020.

Das Versicherungsgeschäft, die dritte Sparte des Unternehmens, erwirtschaftete einen Ebit von 5,8 Millionen Euro.

Der Gewinn wächst und wächst …

Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Nettogewinn im zweiten Quartal dieses Jahres auf 6,1 Mio. Euro gestiegen ist, um 17,7 Mio. Euro mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum, als das Unternehmen einen Verlust von über 11 Mio. Euro verzeichnete. Er ist auch mehr als doppelt so hoch wie im Q1 dieses Jahres, als der Gewinn 2,7 Millionen Euro betrug. Für das gesamte erste Halbjahr dieses Jahres ergibt sich somit ein Nettogewinn von 8,8 Millionen Euro. Das bedeutet, dass Waberer’s sein Ergebnis um 22,9 Millionen Euro verbessert hat, da das Unternehmen zwischen Januar und Juni 2020 einen Verlust von 14,1 Millionen Euro verzeichnete.

Alles deutet darauf hin, dass das Unternehmen das Jahr 2021 positiv abschließen wird.

20 Prozent weniger Fahrer

In der ersten Jahreshälfte 2021 arbeiteten 3495 Lkw-Fahrer für das ungarische Unternehmen, das sind mehr als 20 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (4417). Der Hauptgrund für den Beschäftigungsrückgang ist eine erheblicher Flottenabbau.

Die Ungarn haben derzeit nur etwa 2800 eigene Lkw im nationalen und internationalen Verkehr, das sind etwa 400 weniger als vor einem Jahr. 1600-1800 Fahrzeuge fahren international und die restlichen 1000 in der regionalen Kontraktlogistik. Noch vor wenigen Jahren waren bis zu 4500 Lkw mit der lächelnden Sonne auf den Straßen Europas unterwegs.

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