Symbolbild / Quelle: Bundesverband Logistik & Verkehr - BLV-pro e.V. (LKW-Demo am Brandenburger Tor 18. - 19. Januar 2024)

Wirtschaftswarntag: Logistikbranche fordert zum Handeln auf

Heute findet der erste bundesweite Wirtschaftswarntag statt, der von Vertretern aus der Transport- und Logistikbranche organisiert wird. Ziel ist es, die Politik auf die aktuellen Probleme des Wirtschaftsstandortes Deutschland aufmerksam zu machen und eine Kehrtwende einzuleiten. Die zentralen Forderungen im Überblick.

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Am 29. Januar 2025 findet in Berlin der erste bundesweite Wirtschaftswarntag statt, an dem sich auch die Logistikbranche aktiv beteiligt. Geplant ist eine zentrale Kundgebung mit mehreren hundert Teilnehmern am Brandenburger Tor um 13 Uhr auf dem Platz des 18. März.

Rund 50 Wirtschaftsverbände und Unternehmerinitiativen, darunter der Bundesverband Paket- und Expresslogistik (BPEX), der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) und der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL), rufen zu diesem Aktionstag auf.

Der BWVL unterstützt die Initiative und betont die Bedeutung der Eigenlogistik, die neben Spediteuren und Transportunternehmen etwa 49,4 Prozent der rund 93.000 transportierenden Unternehmen in Deutschland ausmacht.

Für die Gesundung des Wirtschaftsstandortes Deutschland muss sich etwas ändern. Die Politik muss handeln – und zwar schnell“, so BWVL-Hauptgeschäftsführer Markus Olligschläger zur aktuellen Situation.

Weitere Informationen und Möglichkeiten zur Teilnahme sind auf der offiziellen Website des Wirtschaftswarntags verfügbar.

Axel Plaß, Präsident des DSLV, weist auf den alarmierenden Zustand der Infrastruktur in Deutschland hin:

Die Infrastruktur zerfällt immer mehr. Das deutsche Straßen-, Schienen- und Wasserwegenetz kann die logistischen Anforderungen an funktionierende Lieferketten für einen leistungsfähigen Wirtschaftsstandort kaum noch erfüllen. Zusätzlich kämpfen die Speditionshäuser mit hohen Abgaben und wachsender Bürokratie. Die Logistikbranche kann Industrie, Handel und Bevölkerung unter den herrschenden Rahmenbedingungen bald nicht mehr mit Gütern und Waren versorgen.

Die zentralen Forderungen der Verbände sind:

  • Infrastrukturoffensive für Straßen, Schienen, Wasserwege, Häfen und Digitales einleiten,
  • Staatsaufgaben priorisieren,
  • Freihandel stärken,
  • EU und Euro als Garanten für den Wohlstand in Deutschland unbedingt erhalten, aber EU-Zuständigkeiten kritisch durchleuchten,
  • Bürokratieabbau forcieren,
  • Steuern für Unternehmen und Arbeitnehmer auf EU-Durchschnitt senken,
  • Sozialabgaben-Obergrenze bei 40 Prozent deckeln,
  • wettbewerbsfähige Energiepreise für alle Unternehmen,
  • EU-Emissionshandel als zentrales klimapolitisches Instrument etablieren,
  • mehr Flexibilität im Arbeitsrecht.

Mit der Teilnahme am Wirtschaftswarntag hofft die Logistikbranche, auf die Dringlichkeit der wirtschaftlichen Herausforderungen hinzuweisen und gemeinsam mit anderen Wirtschaftszweigen positive Veränderungen anzustoßen.

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