Nach Angaben des Statistischen Bundesamts, legten die deutschen Exporte im Januar 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 30,7 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro zu. Die Importe kletterten um 57,8 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro. Diese Entwicklung ist mit einem deutlichen Anstieg der Preise für Rohöl- und Erdgasimporte verbunden.
Im Januar 2022 gehörten Erdöl und Erdgas im Wert von 2,6 Milliarden Euro zu den wichtigsten Importgüter aus Russland. Das ist ein Anstieg von 54,2 Prozent gegenüber Januar 2021.
Exportiert wurden im Januar 2022 von Deutschland nach Russland hauptsächlich Maschinen für 413 Millionen Euro (+22,3 Prozent), Kraftwagen und Kraftwagenteile im Wert von 349 Millionen Euro (+21,0 Prozent) und chemische Erzeugnisse für 281 Millionen Euro (+32,1 Prozent). Damit lag der Anteil der Exporte nach Russland im Januar 2022 bei 2,0 % der deutschen Gesamtexporte.
2021 zählte Russland noch zu einen der 15 wichtigsten Handelspartner Deutschlands.
Sanktionen gegen Russland aus Sicht des deutschen Außenhandels
Die Europäischen Union (EU) reagierte mit Sanktionen auf den Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar und verhängte Ausfuhrverbote für Güter und Technologien, die für die Verwendung in der Luft- und Raumfahrt geeignet sind. Dazu zählt auch der Bereich der Luftfahrzeuge, der im vergangenen Jahr mit einem Wert von 895 Millionen Euro 3,4 Prozent der deutschen Exporte nach Russland ausmachte. Dabei handelte es sich vor allem um größere Passagier- und Frachtflugzeuge. Den Angaben zufolge handelte es sich bei diesen Warenverkehren ausschließlich um Flugzeuge in russischem Eigentum, die in Deutschland sicherheitstechnisch nachgerüstet wurden.
Von den direkten Sanktionen sind auch Güter betroffenen, die zur Ölraffination verwendet werden können. Ihr Anteil an den Exporten aus Deutschland nach Russland lag mit 672,6 Millionen Euro bei 2,5 Prozent.