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Polnisches Transportunternehmen erhält in Schweden Rekordstrafe

Eine jüngste Kontrollaktion der Polizei in Schweden endete für ein polnisches Transportunternehmen mit einer Rekordstrafe.

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Kürzlich führten Polizisten aus den Regionen Västerås, Eskilstuna, Stockholm und Umeå dreitägige Kontrollen in Karleby durch. Ziel war es, neue Arbeitsmethoden für internationale Verkehrskontrollen zu erproben. Die Kontrollen endeten mit einer Rekordstrafe für ein polnisches Unternehmen, berichtet das schwedische Branchenportal tidningenprofs.se.

Während der drei Tage wurden Bußgelder in Höhe von insgesamt 500.000 Schwedische Kronen (umgerechnet etwa 42.075 Euro) verhängt. Der Löwenanteil davon war ein Bußgeld für ein polnisches Unternehmen.

Während der Aktion zog die Polizei einen polnischen Sattelschlepper aus dem Verkehr, der für eine dänische Spedition unterwegs war. Nach Überprüfung der Dokumente stellte sich heraus, dass es sich um einen internationalen Transport handelte. Die Kontrolleure waren anfangs bereit, dem Fahrer die Weiterfahrt zu erlauben, doch einer der Beamten wollte sich den Fahrtenschreiber und das Fahrzeug genauer anschauen, obwohl die Messwerte des Fahrtenschreibers auf den ersten Blick keine Auffälligkeiten zeigten.

Bei der detaillierten Kontrolle stellte sich heraus, dass der Fahrtenschreibersensor keine Plombe hatte (ab dem 28. Februar 2022 sind zertifizierte Sicherheitssiegel mit der Kennzeichnung „T” für die Versiegelung intelligenter Fahrtenschreibersensoren vorgeschrieben).

Daraufhin beschlossen die Beamten alles noch gründlicher zu überprüfen. Es stellte sich heraus, dass das Fahrzeug während des Kontrollzeitraums 20 Tage lang Beförderungen in Schweden durchgeführt hatte, was bedeutet, dass für jeden dieser Tage ein Bußgeld von 20.000 Schwedischer Kronen fällig wurde, berichtet das Portal.


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Das Unternehmen wurde mit einer Strafe in Höhe von 400.000 Schwedische Kronen ( umgerechnet etwa 33.660 Euro) sanktioniert.

Dies ist die höchste Geldstrafe, die bisher in Schweden im Zusammenhang mit Straßenkontrollen verhängt wurde, kommentierte Inspektor Roger Ogemar auf tidnigenprofs.se.

Das polnische Unternehmen wollte das Bußgeld sofort bezahlen, aber als es die Zahlungsaufforderung erhielt, stellte sich heraus, dass es den Betrag nicht parat hatte und einen Anwalt konsultieren wollte.

Kurz darauf erhielt der schwedische Kontrolleur einen weiteren Anruf, diesmal von der dänischen Spedition, die hoffte, dass der LKW die Weiterfahrt fortsetzen wird.  Die Beamten betonten jedoch,  dass das Fahrzeug erst dann weiterfahren darf, wenn das Bußgeld bezahlt ist.  In der Zwischenzeit wurde das Fahrzeug auf den LKW-Parkplatz eskortiert.

Die Spedition bezahlte schließlich das Bußgeld. Anschließend wurde das Fahrzeug zur Inspektion und zum Fahrtenschreiberservice in eine Werkstatt gebracht, wo der Spediteur weitere 6.000 Schwedische Kronen ( umgerechnet etwa 500 Euro)  hinterlegen musste.

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