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Proteste legen Verkehr in Deutschland und den deutschen Seehäfen lahm, Blockaden auch in Paris und Brüssel

Landwirte protestieren europaweit. In Frankreich verstärken Bauern ihre Protestaktionen und planen eine zeitlich unbegrenzte "Blockade von Paris " und blockieren wichtige Autobahnen. In Deutschland wird weiter protestiert, der Verkehr an deutschen Seehäfen wurde zum Wochenbeginn gestört, Blockade-Aktionen werden abhängig vom Bundesland fortgesetzt, wichtige Autobahn-Blockaden im Liveticker.

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31.01.2024

[LIVETICKER]

31. Januar

15:23

  • Bauernproteste beendet – Die Polizei Magdeburg meldet, dass an allen Anschlussstellen der A2, A14,A36 sind die Blockaden aufgehoben und wieder frei befahrbar.
  • Die Situation in Frankreich hingegen ist angespannt. Weiterhin blockieren die Landwirte wichtige Autobahnen Richtung Paris.

  • Verkehr im Hafen von Antwerpen ist gestört. Landwirte blockieren derzeit die Zufahrt zum Waaslandhaven, was zu langen Staus führt.

10:30

Bauer protestieren an Autobahauffahrten in mehreren Bundesländern

  • Thüringen: Seit 8 Uhr sind mehrere Autobahnauffahrten von Landwirten blockiert. Die Proteste sind bis zum frühen Mittwochnachmittag, 13 Uhr, angemeldet. Betroffene Auffahrten: A4, etwa in Schmölln und Ronneburg, A9 und A73 beide Auffahrten in Schleusingen blockiert.
  • Sachsen-Anhalt: Nach Angaben des Landesverwaltungsamtes ist die Protestaktion unter dem Motto „Protest gegen die Haushaltspolitik der Bundesregierung” von 8 Uhr bis 18 Uhr angemeldet. LKW und Traktoren blockieren alle Autobahnauffahrten der A2, A14 und A36. Autobahnausfahrten sind von den Blockaden nicht betroffen.


[Dieser Artikel ist am 30. Januar, um 10:35 Uhr erschienen, Autor: Sabina Koll]

Aufgrund der geplanten „Pariser Blockade” durch Landwirte hat Frankreich am Sonntag die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Der französische Innenminister Gerald Darmanin sagte, die Maßnahmen sollten sicherstellen, dass kein Trecker nach Paris gelangt, warnte aber dennoch vor Störungen in der Region Ile-de-France am Montag. Etwa 15.000 Polizeibeamte seien an der Sicherheitsoperation beteiligt.

Die französischen Proteste folgen ähnlichen Aktionen in anderen europäischen Ländern, darunter Deutschland und Polen. Die Landwirte in Frankreich beklagen sich über unlauteren Wettbewerb aus weniger regulierten Ländern.

Verkehr am größten deutschen Hafen gestört

In den großen deutschen Seehäfen von Bremerhaven, Hamburg und Wilhelmshaven kommt es seit Montagmorgen zu Blockaden der Hafeninfrastruktur durch Landwirte. In der Folge kommt es nicht nur in den Hafengebieten zu massiven Beeinträchtigungen, sondern weit darüber hinaus.

Auch am Dienstagmorgen stören Landwirte den Verkehr im gesamten Hamburger Hafengebiet. Nach Angaben der Polizei blockierten noch vor 8 Uhr rund 100 Personen und 36 Traktoren am Finkenwerder Ring den Verkehr. Die klassischen Ausweichstrecken wie der Moorburger Elbdeich, die Waltershofer Straße und die B73 bei Heimfeld seien stark belastet, teilte die Verkehrsleitstelle zudem mit. Vor allem Hafenarbeiter und der industrielle Verkehr seien betroffen.

Aktuell ist der Protest beendet, die Trecker verlassen den Finkenwerder Ring. Auch die Zufahrt zur A7 ist bereits freigegeben.

Bauernprotest in den deutschen Seehäfen – Sympathie und Verständnis, aber Logistik sieht sich als falscher Adressat, schreibt der Verein Hamburger Spediteure e.V. (VHSp) .

VHSp-Vorsitzer Axel Plaß:

Trotz aller berechtigten Sorgen und Nöte und der Notwendigkeit, auch in Demonstrationen seinen Unmut über die Kürzungspläne der Bundesregierung deutlich zum Ausdruck zu bringen, halten wir die Blockaden der Hafeninfrastruktur nicht für den optimalen Ansatz. Zumal diese Aktionen einzig und allein die sich ebenfalls in einer existenzbedrohenden Situation befindliche Logistikbranche trifft. Nur mit vereinten Kräften wird es gelingen können, die Bundesregierung zu Verhandlungen zu bewegen.“

„Insofern fordern wir die Landwirte auf, Aktionen, die fast ausschließlich die ebenfalls unter enormen wirtschaftlichen Druck stehenden Logistikunternehmen treffen, zu beenden und wieder den Schulterschluss mit der Logistikbranche zu suchen. Das in der Bevölkerung durchweg vorhandene Verständnis und die Sympathie für die nicht nur die Landwirte betreffenden Sorgen sind Grundlage aller Protestaktionen der vergangenen Wochen. Es ist für den Erfolg der Proteste enorm wichtig, dass diese Unterstützung nicht gefährdet wird, wenn, wie jetzt, Unternehmer andere Unternehmer behindern“, so Plaß weiter.

Bauernproteste erreichen Belgien

Am Donnerstag, 1. Februar  werden die Landwirte laut Europe 1 in Brüssel erwartet, wo ein Sonder-Gipfel des Europäischen Rates stattfinden wird.


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