TransInfo

Foto: Tobias Rademacher / Unsplash

Supply Chain KPIs: Was Sie über ein effizientes Supply Chain Management wissen müssen

Die Lieferkette ist das Rückgrat jedes Unternehmens – ein Ökosystem, das die reibungslose und konsistente Lieferung von Waren und Gütern vom Lieferanten zum Kunden sicherstellt. Ist die Lieferkette ineffizient, intransparent oder wird sie gestört, beeinträchtigt das nicht nur den Geschäftserfolg, sondern auch die Reputation eines Unternehmens.

Lesezeit 5 Min.

Umso wichtiger ist es, alle Prozesse und Stationen der eigenen Lieferkette genau zu kennen, kontinuierlich zu überwachen und bei Bedarf zu optimieren. Bestimmte Leistungskennzahlen – Key Performance Indicators, kurz KPIs genannt – sind dabei das wichtigste Werkzeug. Werden die damit verbundenen Daten gesammelt und analysiert, können Supply Chain Manager Fehler oder Engpässe im Lieferkettenökosystem erkennen und auf dieser Basis Maßnahmen ableiten, die nachhaltig auf das Unternehmenswachstum einzahlen.

Herausforderungen im Supply Chain Management begegnen

Supply Chain Manager sind in ihrem Job heute mehr denn je mit großen Herausforderungen konfrontiert. Dazu zählen:

  • Mehr Transparenz für die eigene Lieferkette schaffen: Hier gilt es, die tägliche Flut an unstrukturierten und strukturierten Daten so zu nutzen, dass langfristig bessere und fundiertere Geschäftsentscheidungen getroffen werden können.
  • Risiken minimieren: Dazu zählen nicht nur die Bedrohungen der eigenen Lieferkette beispielsweise durch die Corona-Pandemie oder die Suezkanal-Krise, sondern auch die Forderungen nach der Reduzierung von CO2-Emissionen oder mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette.
  • Kosten im Auge behalten: Ob Lohnerhöhungen, spontane Umplanung von Routen oder steigende Transportkosten – Faktoren gibt es viele, die die Kosten und Komplexität der Supply Chain in die Höhe treiben.
  • Globale Herausforderungen managen: Die Globalisierung bietet einerseits viele neue Möglichkeiten, andererseits kommen neue Risiken wie längere Vorlaufzeiten, unzuverlässige Lieferungen oder Qualitätsmängel damit einher.

Vorteile von Supply Chain KPIs in der Logistik

Um nicht nur diese Herausforderungen effizient anzugehen, sondern auch unternehmenseigene Ziele wie eine zügige und kostengünstige Lieferung, ein reibungsloser Transport oder eine schnelle Warenverfügbarkeit zu erreichen, unterstützen Supply Chain KPIs strategisch und operativ.

Auf strategischer Ebene ermöglichen Logistik-KPIs Kosten-Nutzen-Entscheidungen, bilden die Grundlagen für Investitionsanalysen und ROI-Ermittlungen sowie die Risikobewertung unternehmerischer Entscheidungen. Auf operativer Ebene hingegen helfen KPIs, das Tagesgeschäft kontinuierlich zu bewerten. Kann die Produktion ihr Produktivitätslevel halten? Gibt es Warnhinweise, dass das Tagesziel nicht erreicht wird oder sich bestimmte Parameter – technische Probleme, ein plötzlicher Anstieg der Auftragszahl oder Lieferantenverspätungen – geändert haben und dementsprechend Mitarbeiter neu eingesetzt werden müssen?

Damit sorgen KPIs zusammengefasst für mehr Sichtbarkeit der Unternehmensleistung und ermöglichen eine objektive quantitative und qualitative Bewertung.

Welche Supply Chain KPIs sind wichtig?

Kennzahlen werden erst dann zu einem Schlüsselfaktor, wenn sie mit festen Zielen verknüpft sowie auf einen klaren Zeitraum und eine bestimmte Fragestellung bezogen sind. Daher gibt es per se keine universellen, allgemeingültigen Supply Chain KPIs. Stattdessen sind diese individuell auf die Herausforderungen jedes Unternehmens ausgerichtet.

Um relevante KPIs festzulegen, können sich Supply Chain Manager zu Beginn am SMART-Prinzip orientieren. In diesem Fall müssen die Kennzahlen spezifisch (specific), messbar (measurable), erreichbar (achievable) und zeitlich gestaffelt (time bound) sein. Im zweiten Schritt ist es wichtig, die Logistik KPIs auf die allgemeinen Geschäftsziele abzustimmen. Wichtig dabei: Nicht zu viele KPIs einsetzen, der Fokus liegt auf SCHLÜSSELfaktoren.

Die folgende Auflistung unterstützt bei der Auswahl:

  • Jeder KPI sollte einem Verantwortlichen oder einem verantwortlichen Team zugeordnet sein
  • KPIs sollten nachvollziehbar und umsetzbar sein sowie zeitnah genaue Daten liefern, die von den Verantwortlichen interpretiert und genutzt werden können
  • Die KPIs sollten aufeinander einzahlen, sich jedoch nicht gegenseitig aufheben oder negativ beeinflussen
  • Jeder KPI sollte ein Ziel oder einen Schwellenwert haben, der das Mindestleistungsniveau anzeigt
  • KPIs sollten konstant aktualisiert werden, da sie mit der Zeit an Relevanz verlieren könnten

Beispiele für Supply Chain KPIs

Für die Erstellung der relevanten KPIs eigenen sich Kennzahlen aus den Bereichen Auftragserfassung, Verwaltung des Inventars, Einkaufs- und Lieferantenmanagement, Produktion und Fertigung, Lagerhaltung sowie Transport.

Für das Lagerbestandsmanagement kommt es beispielsweise auf eine schnelle Lieferfähigkeit bei einer möglichst geringen Kapitalbindung an. Dementsprechend eignen sich an dieser Stelle Kennzahlen zum Lagerfüllgrad, dem Bestandswert, der Beschaffungszeit oder der Fehlerquote mit den daraus resultierenden manuellen Korrekturen und Umbuchungen.

In der Kategorie Auftragserfassung spielen unter anderem KPIs für die Lieferquote, Versandkosten und auf operativer Ebene Kennzahlen zu den einzelnen Arbeitsschritten pro Stunde sowie qualitative Kriterien wie Bestandssicherheit und Fehlpicks eine entscheidende Rolle.

Im Bereich Transport geht es allen voran um die Pünktlichkeit der Transporte, die Störungsanfälligkeit und die damit verbundenen Kosten. An dieser Stelle unterstützen wir von Synfioo modalitätsübergreifend mit Hilfe innovativer Machine-Learning-Algorithmen. Wir beziehen transportspezifische Daten mit historischen Quellen sowie Informationen aus über 70 möglichen Störungsquellen in unsere Berechnungen ein. Auf diese Weise sind Supply Chain Manager in der Lage, Transporte und alle damit verbunden Prozesse durch unsere präzisen Ankunftszeitprognosen genauer zu planen und zu koordinieren.

Tags