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Foto: AdobeStock/ratmaner

AdBlue Dieselzusatz knapp und teuer

In Deutschland springt der Preis für Dieselzusatz auf Rekordhöhe. Rohstoffhändler warnen, dass Diesel rationiert werden könnte, da AdBlue fast ausverkauft ist und die Gasmärkte nicht mehr funktionieren.

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Der Dieselmarkt ist bereits jetzt angespannt und es könne noch härter kommen. Hamsterkäufe und Rationierung könnten die Folge sein, befürchtet Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, falls Öl- und Gaslieferungen aus Russland abrupt gestoppt würden. „Es gäbe einen Ansturm auf die Tankstellen und alle hamstern Öl wie zu Beginn der Pandemie das Klopapier“ – so der Politiker.

Droht uns ein Versorgungskollaps?

Ein Engpass des Abgasreinigungsmittels hätte „dramatische Folgen für ca. 90 Prozent der LKW-Verkehre in Deutschland, aber auch für Busse, die auf AdBlue angewiesen sind”, heißt es in dem Schreiben vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL).

Die Logistikbranche führt die Probleme unter anderem auf den Krieg in der Ukraine zurück, da die Öl- und die Erdgaspreise in die Höhe schossen. Eine Megawattstunde Erdgas stieg zwischen dem 21. und 24. Februar 2022 von 71 auf 118 Euro. (Großhandelspreis). Im März erreichte der Kurs sogar 200 Euro. Die Preiserhöhungen für AdBlue kam später – am 14. März stieg der Großhandelspreis für 100 Liter des Dieselzusatzes von 37 auf 76 Euro, berichtet Media Argus, eine Plattform, die Preisindizes, Geschäftsanalysen und Marktdaten für globale Energie- und Rohstoffmärkte, einschließlich Öl, bereitstellt.

Dadurch sei die Produktion von Ammoniak, der als Ausgangsstoffe zur Düngemittel- und AdBlue-Produktion dient, von den Herstellern stark reduziert worden, weil es sich nicht mehr rechnet. Somit haben in den vergangenen Tagen fünf größere Ammoniak-Anlagen in Europa ihre Produktion eingestellt, und zwar in Polen, Kroatien, Frankreich, Italien und Portugal. Andere Werke haben die Produktion gedrosselt, berichtet Argus Media.

Dazu gehört der Chemieriese BASF, der die Ammoniakproduktion in seinen beiden Werken in Antwerpen (Belgien) und Ludwigshafen (Deutschland) reduziert hat. „Aufgrund des jüngsten Anstiegs der Erdgaspreise in Europa ist es wirtschaftlich äußerst schwierig geworden, Ammoniakanlagen in der Region zu betreiben. – teilte das Unternehmen in einer Erklärung mit. Auch die Produzenten Yara, Borealis und Alchema haben eine ähnlichen Entscheidung getroffen.

Zusammenarbeit mit Agnieszka Kulikowska – Wielgus

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