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Änderungen der Mautgebühren im Jahr 2021. Prüfen Sie, in welchen Ländern Erhöhungen zu erwarten sind

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Im Jahr 2021 werden die Mautsätze in mehreren europäischen Ländern steigen. Dieses Jahr wird noch weitere Änderungen mit sich bringen – die Tschechen werden elektronische Vignetten einführen, und in Polen werden die Schranken auf den mautpflichtigen Abschnitten der staatlichen Autobahnen verschwinden und das e-Toll-System wird in Betrieb genommen.

Österreich

Mit Beginn des Jahres 2021 erhöhen die Österreicher die Maut für Lkw ab 3,5 t mit vier oder mehr Achsen. Der Grundkilometertarif der österreichischen Straßenbenutzungsgebühr zur Anlastung der Infrastrukturkosten soll an die Inflationsrate angepasst und um 1,5 % erhöht werden.

Die Ermäßigung von 1,5 % für Lastkraftwagen mit der Abgasnorm Euro 6 bleibt bestehen. Wichtig ist, dass reine Elektro- und Wasserstofffahrzeuge weiterhin keine Zusatzgebühr für verkehrsbedingte Luftverschmutzung zahlen müssen und nur noch mit dem halben Grundtarif pro Kilometer belastet werden. Die genauen Sätze sind in der Verordnung des österreichischen Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie zu finden.

Belgien

Ab 1. Januar 2021 gelten in der belgischen Region Wallonien neue, höhere Mautsätze. Der Grund für die Erhöhungen ist die Anpassung der Preise an die Marktrealitäten, d.h. an die Inflation und die steigenden Kosten. Dies sind die Mautsätze, die ab Anfang des Jahres gelten:

Frankreich

Zum 1. Januar 2021 werden die Mautgebühren für die Durchfahrung des Mont Blanc-Tunnels sowie des Frejus Tunnels um 0,63 Prozent steigen.

Tschechische Republik

Die wichtigste Änderung in der tschechischen Maut ist der Übergang von Papier- zu digitalen Vignetten. Dies ist jedoch nicht alles. Im Jahr 2021 wird die Maut für Lastkraftwagen über 3,5 t für die Benutzung der tschechischen Autobahnen und einiger Straßen der 1. Klasse aus drei Komponenten bestehen. Zusätzlich zum Tarif für die Straßennutzung wird auch eine Gebühr für Lärm oder Verschmutzung erhoben.

Darüber hinaus wird es Anfang 2021 eine Änderung der Abgaskategorien geben, von Kategorien:

  • EURO 0 – 2;
  • EURO 3 und 4;
  • EURO 5; EEV,
  • EURO 6 und höher,

zu Kategorien:

  • EURO 0 – 4;
  • EURO 5, EEV;
  • EURO 6;
  • Emissionskategorien über EURO 6.

Zusätzlich sollen ab 2021 Änderungen bei der Gültigkeit von Autobahnvignetten in Kraft treten – Jahresvignetten werden dann 365 Tage statt eines Kalenderjahres gültig sein. Die Änderungen sollen bereits im neuen elektronischen Autobahnmautsystem gelten.

Polen

Wie das Finanzministerium angekündigt hat, werden ab dem 1. Dezember 2021 Mautstellen mit Schranken auf mautpflichtigen Abschnitten von Staatsautobahnen nicht mehr benötigt. Bis zu diesem Datum soll das e-Toll-System für alle Fahrzeuge auf diesen Abschnitten betriebsbereit sein. Es handelt sich um die Abschnitte A2 Konin-Stryków und A4 Sośnica-Wrocław, wo die Maut derzeit von der [polnischen] Staatlichen Steuerverwaltung (KAS) erhoben wird.

Das Finanzministerium und die KAS werden zwei Möglichkeiten zur Bezahlung der Autobahnnutzung für Fahrzeuge mit einem Gewicht von bis zu 3,5 t einführen, und zwar:

– Kauf eines Autobahntickets,

– Verwendung des e-Toll-Systems.

Das elektronische Mauterfassungssystem prüft anhand der an das elektronische Mauterfassungssystem der KAS übertragenen Geolokalisierungsdaten, ob für Fahrzeuge, die einen bestimmten Abschnitt befahren, die entsprechende Maut bezahlt wurde. Die Situation wird also analog zu der von LKWs (viaTOLL) sein.

Laut der Erklärung des Finanzministeriums soll das e-Toll-System alle Fahrzeuge auf allen mautpflichtigen Abschnitten erfassen, d.h. auch Lastkraftwagen, die für die Nutzung von ca. 3700 km Nationalstraßen zahlen.

Ungarn

Auch in Ungarn werden die Mautsätze steigen. Gemäß der Regierungsverordnung Nr. 209/2013 (VI. 18.), die am 26. November 2020 in Kraft getreten ist, werden sich die Mauttarife jedes Jahr aufgrund der Änderung des Verbraucherpreisindexes im August ändern, teilt der ungarische Mautsystembetreiber HU-GO mit. Die Referenzdaten stammen vom Statistischen Zentralamt, das im August 2020 eine Inflationsrate von 3,9 % im Vergleich zum Vorjahr meldete.  Daher gelten ab dem 1. Januar 2021 auf ungarischen Straßen folgende Tarife:

Fahrzeugkategorie Emissionsklasse Schnellstraβen [inkl. MWSt]

Landstraβen

[inkl. MWSt]

 

J2 (Fahrzeuge mit 2 Achsen) C (Euro 1 i niedriger) 68,49 HUF/km 29,13 HUF/km
B (Euro 2, Euro 3 i Euro 4) 59,56 HUF/km 25,33 HUF/km
A (Euro 5 i höher) 50,63 HUF/km 21,53 HUF/km
J3 (Fahrzeuge mit 3 Achsen) C 96,09 HUF/km 50,45 HUF/km
B 83,56 HUF/km 43,87 HUF/km
A 71,03 HUF/km 37,29 HUF/km
J4 (Fahrzeuge mit 4 Achsen) C 155,22 HUF/km 96,82 HUF/km
B 129,35 HUF/km 80,68 HUF/km
A 109,95 HUF/km 68,58 HUF/km

Foto: ViaToll

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