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Anstieg bei EU-Neuzulassungen von Elektro-LKW im ersten Halbjahr 2024

Der Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) meldet für das erste Halbjahr 2024 einen deutlichen Anstieg der Zulassungen von Elektrofahrzeugen in der Europäischen Union um 51,6 Prozent, wobei Deutschland die Spitzenposition einnimmt.

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Der Verband der europäischen Automobilhersteller (European Automobile Manufacturers’ Association – ACEA) hat die neuesten Zahlen zu den Zulassungen von leichten und schweren Nutzfahrzeugen in der EU, dem Vereinigten Königreich, Island, Norwegen und der Schweiz im ersten Halbjahr 2024 veröffentlicht. Die Zahlen zeigen einen deutlichen Anstieg der Neuzulassungen von Vans und Lastkraftwagen in der gesamten Europäischen Union in der ersten Jahreshälfte, während der LKW-Markt ein moderateres Wachstum von 3 Prozent verzeichnete und 183.295 Einheiten erreichte.

Der Markt für Kleintransporter verzeichnete mit 840.409 neu zugelassenen Fahrzeugen ein robustes Wachstum von 15 Prozent, das auf zweistellige Zuwachsraten in mehreren Schlüsselmärkten zurückzuführen ist. Deutschland lag mit einem Anstieg von 19,3 Prozent an der Spitze, gefolgt von Spanien mit 18,5 Prozent, Italien mit 17,8 Prozent und Frankreich mit 10,5 Prozent. Auch das Vereinigte Königreich verzeichnete einen Anstieg der Neuzulassungen von Transportern um 4,3 Prozent. Dagegen verzeichnete Polen einen leichten Rückgang von 4,3 Prozent und Litauen einen bescheideneren Anstieg von 9,2 Prozent.

LKW-Markt erholt sich weiter

Der Anstieg des LKW-Marktes ist in erster Linie auf einen Anstieg der Verkäufe mittelgroßer LKW um 18,2 Prozent zurückzuführen – Litauen verzeichnete einen Anstieg um 20 Prozent, Polen um 4 Prozent und das Vereinigte Königreich einen deutlichen Anstieg um 24,1 Prozent.

Allerdings verzeichnete Litauen in der ersten Hälfte des Jahres 2024 im Vergleich zu 2023 einen enormen Rückgang der Zulassungen bei schweren Lastkraftwagen (-49,2 %). Der Rückgang ist in Polen (-11,8 %) und im Vereinigten Königreich (-7,7 %) ebenfalls deutlich, aber dennoch geringer.

Das bedeutet, dass die Gesamtzulassungen von Lastkraftwagen in Europa mit einem Anstieg von 0,3 Prozent relativ konstant blieben. Spanien und Italien waren mit Zuwächsen von 21,7 Prozent bzw. 10,5 Prozent die Spitzenreiter des Wachstums. Deutschland und Frankreich verzeichneten ebenfalls Zuwächse von 8,1 Prozent bzw. 5,5 Prozent. Der britische LKW-Markt verzeichnete dagegen einen Rückgang von 0,6 Prozent.

Diesel immer noch die erste Wahl

Was die Wahl des Kraftstoffs anbelangt, so ist Diesel mit 84,3 Prozent bzw. 95,7 Prozent der Neuzulassungen nach wie vor der dominierende Kraftstofftyp für Lieferwagen und Lastkraftwagen. Elektrisch aufladbare Kleintransporter und Lastkraftwagen sind jedoch auf dem Vormarsch, mit einem Anstieg von 3,7 Prozent bzw. 51,6 Prozent.

Deutschland ist mit einem Anteil von 53 Prozent an der Gesamtzahl in der EU führend bei der Anschaffung von Elektro-LKW. Im ersten Quartal 2024 kauften deutsche Unternehmen 579 Elektro- LKW, niederländische Unternehmen 274 und französische Unternehmen 257.

Das Interesse an benzinbetriebenen Lastkraftwagen ist nach den Zahlen des ACEA praktisch gleich Null, aber alternative Kraftstoffe mit der Bezeichnung “andere” (d.h. Brennstoffzellenfahrzeuge und mit Erdgas betriebene Fahrzeuge, einschließlich Flüssiggas, Ethanol und andere Kraftstoffe) sind unter den alternativen Kraftstoffen die Gewinner: Während die EU+UK+EFTA-Länder 2.138 elektrische Lastkraftwagen kauften, stieg die Zahl der “anderen” LKW auf 4.211. Frankreich war mit 1.981 Fahrzeugen der Spitzenreiter in dieser Kategorie, gefolgt von Deutschland (458) und Spanien (338).

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