Foto: Pixabay/SW1994

Lockdown in China: Welthandel mit Verlusten in Milliardenhöhe

Shanghai verschärft den Lockdown und das obwohl die Fallzahlen sinken. Die Verluste für den Welthandel sind enorm.

Lesezeit 2 Min.

In einer Umfrage der Europäischen Handelskammer in China haben 75 Prozent der Befragten angegeben, dass sich die Corona-Maßnahmen in China negativ auf ihren Betrieb auswirken. Ein Viertel der Befragten plant aus dem Grund aktuelle oder geplante Investitionen aus China in andere Märkte zu verlagern- das ist mehr als doppelt so viele wie Anfang 2022. Genau so viele Befragte sehen sich gezwungen Personal abzubauen. Überdies hat mehr als die Hälfte angegeben, ihre Umsatzprognosen für 2022 gesenkt zu haben.

Unsere Mitglieder sind bereit, den derzeitigen Sturm zu überstehen, aber wenn die jetzige Situation anhält, werden sie natürlich zunehmend Alternativen zu China prüfen. Ein vorhersehbarer, funktionierender Markt ist besser als einer, der trotz seines hohen Wachstumspotenzials volatil ist und unter Lieferkettenstörungen leidet, kommentierte die Ergebnisse der Umfrage Jörg Wuttke, Präsident der Europäischen Handelskammer in China.

Verluste in Milliardenhöhe

Die Aussichten sind eher düster. Denn obwohl die Fallzahlen sinken, hat China die Corona-Maßnahmen in Shanghai Anfang Mai noch einmal verschärft. Die Wirtschaftsmetropole ist nun seit mehr als einem Monat im Lockdown. Das Online-Portal „The Loadstar” meldet unter Berufung auf Angaben der Russell Group, dass der Welthandel in Folge des Lockdowns und der damit verbundenen Lieferkettenstörungen bereits Verluste in Höhe von 28 Milliarden Dollar verzeichnet hat.  Besonders hart hat es vor allem die Bekleidungs-, Textil- und Automobilindustrie getroffen.

Wird China die ehrgeizigen Wirtschaftsziele verfehlen?

Obwohl die Wirtschaft in China im ersten Quartal mit einem Plus von 4,8 Prozent stärker gewachsen ist als erwartet, könnte das Regierungsziel von 5,5 Prozent Wachstum für das Jahr 2022 letztendlich doch gefährdet sein. Neueste Berichte des chinesischen Zolls zeigen, dass der Außenhandel im April  deutlich an Dynamik verlor und das Exportwachstum mit 3,7 Prozent so niedrig wie zuletzt vor zwei Jahren war. Auch die Importe stiegen lediglich um 0,7 Prozent.

 

Tags