Coca-Cola Europacific Partners Deutschland GmbH (CCEP DE) ist mit einem Absatzvolumen von 4,1 Milliarden Litern (2023) das größte deutsche Getränkeunternehmen. CCEP DE ist für die Abfüllung sowie den Verkauf und Vertrieb von Coca-Cola Markenprodukten in Deutschland verantwortlich und ist deutschlandweit an 27 Standorten tätig, davon 14 Produktionswerke.
Nun kündigt der US-Konzern an die Werke in Köln, Neumünster, Berlin-Hohenschönhausen, Bielefeld und Memmingen zu schließen. Als Grund für diesen Schritt nennt das Unternehmen, dass man sich “im anhaltend wettbewerbsintensiven Marktumfeld noch kosteneffizienter aufstellen will, den Veränderungen in der Getränkelogistik begegnen und die Auslastung im deutschen Produktions- und Logistiknetzwerk weiter stärken”, erklärte CCEP.
Demnach werden insgesamt 505 Arbeitsplätze gestrichen, rund 207 werden an andere Standorte verlagert und 78 neue Jobs entstehen.
Vom Unternehmen heißt es, dass die Produktion in Köln zum 31. März 2025 eingestellt wird, was die Auslastung und Produktion anderer Standorte stärken soll.
Uns ist bewusst, dass die geplanten Veränderungen sehr schmerzhaft für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind. Umso wichtiger ist es uns, alle beabsichtigten Veränderungen sozial verantwortungsvoll und transparent umzusetzen“, sagte der Geschäftsführer Customer Service & Supply Chain bei CCEP, Tilmann Rothhammer.
Der Schritt wird auch durch Veränderungen in der Getränkelogistik begründet. Große Handelspartner gehen zunehmend von der Direktbelieferung zur Belieferung über ein Zentrallager über, während kleinere Kunden zunehmend über den Getränkefachgroßhandel bestellen. Infolgedessen gehe die Zahl der Direktkunden und -bestellungen sowie das Volumen der Ausgangsbestände an den Logistikstandorten deutlich zurück.
Das Unternehmen betreut ca. 325.000 Handels- und Gastronomiekunden und beschäftigt rund 6.500 Mitarbeitende. CCEP DE ist Teil von Coca-Cola Europacific Partners (CCEP).
Bundeskartellamt führt Missbrauchsverfahren gegen Coca-Cola
Das Bundeskartellamt hat am 14. November 2023 ein Missbrauchsverfahren gegen Coca-Cola Europacific Partners Deutschland GmbH (CCEP GmbH) eingeleitet.
Es bestehen Anhaltspunkte dafür, das Coca-Cola durch die Ausgestaltung seiner Konditionen gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel, insbesondere die Rabattgestaltung, andere Getränkehersteller in ihren wettbewerblichen Möglichkeiten behindert“, erklärte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes.
Das Bundeskartellamt prüft, ob Coca Cola auf einem möglichen Markt für Cola Getränke bzw. für kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke (Softdrinks) über eine marktbeherrschende Stellung verfügt. Diese Stellung könnte Coca-Cola nach vorläufiger Auffassung missbraucht haben, in dem sie durch ihre Rabattgestaltung Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels dafür begünstigt, ihre gesamte Produktpalette (z.B. Fanta, Sprite, Mezzo Mix, VIO, fuzetea, Powerade) auch außerhalb der Cola-Getränke abzunehmen, im Regal zu platzieren und zu bewerben, heißt es vonseiten des Bundeskartellamts. Das Verfahren läuft, Unternehmen der Getränkeindustrie und des Lebensmitteleinzelhandels können dazu Stellung nehmen, informiert das Amt.