Die wirtschaftliche Lage in Deutschland bleibt angespannt. Wie aus der Herbstbefragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht, erwarten nur 25 Prozent der befragten Unternehmen eine Steigerung ihrer Produktion oder Geschäftstätigkeit im Jahr 2026. 32 Prozent rechnen dagegen mit einem Rückgang, ein negativer Saldo von sieben Prozentpunkten.
Besonders betroffen: die Industrie. Dort gehen 36 Prozent der Firmen von einem Produktionsrückgang aus, nur 27 Prozent planen mit einer Steigerung. Damit deutet vieles auf ein weiteres schwieriges Jahr für das produzierende Gewerbe hin – eine Branche, die sich ohnehin seit Jahren in einer strukturellen Krise befindet.
Beschäftigung: Jeder Dritte will abbauen
Auch beim Personal halten sich die Unternehmen zurück.
„36 Prozent der befragten Firmen wollen 2026 Stellen streichen, lediglich 18 Prozent planen Neueinstellungen“, berichtet IW-Konjunkturexperte Michael Grömling.
Besonders ausgeprägt ist der Personalabbau in der Industrie: 41 Prozent der Unternehmen in diesem Sektor wollen weniger Beschäftigte haben, nur 15 Prozent mehr.

Investitionen bleiben aus – vor allem in der Industrie
Ein weiterer Negativtrend: die Investitionsbereitschaft. Nur 23 Prozent der Unternehmen wollen im kommenden Jahr mehr investieren als 2025, 33 Prozent planen Einsparungen. Damit setzt sich die seit Jahren anhaltende Investitionsschwäche in Deutschland fort.
In der Industrie liegt der Anteil der Betriebe mit Kürzungsplänen sogar bei 36 Prozent. Das IW warnt:
„Die industrielle Basis gerät weiter unter Druck“.
Regionale Unterschiede: Der Osten rutscht ab
Die Perspektiven variieren je nach Region. Während sich Bayern und der Norden etwas optimistischer zeigen, erwartet im Nordosten fast jedes zweite Unternehmen eine rückläufige Produktion. Nur 17 Prozent sehen dort steigende Geschäfte.
IW: „Ohne Reformen keine Wende“
Laut IW-Experte Grömling fehlt es nicht nur an wirtschaftlichem Rückenwind, sondern auch an politischen Reformen:
„Stellenabbau statt Wirtschaftswende: Die Unternehmen leiden unter dem großen geopolitischen Stress“, so der Ökonom.
Hohe Energiepreise, Bürokratiekosten und Sozialabgaben belasteten zusätzlich. Ohne strukturpolitische Reformen werde es für viele Unternehmen schwer, die Krise aus eigener Kraft zu bewältigen.









