Nach Angaben der Deutschen Bahn AG hat der DB-Aufsichtsrat dem Verkauf von Logistiktochter Schenker an den dänischen Konzern DSV in einer außerordentlichen Sitzung am Mittwoch, den 2. Oktober zugestimmt. Zugleich habe der Bund die nach Bundeshaushaltsordnung (BHO) für die Transaktion erforderliche Zustimmung erteilt.
Demnach ist der Verkauf von DB Schenker in trockenen Tüchern. Der Abschluss der Transaktion wird nach Erhalt aller regulatorischen Genehmigungen im Laufe des Jahres 2025 erwartet.
Der Verkauf von DB Schenker ist ein wichtiger Meilenstein für die DB, um sich konsequent auf die Sanierung der Schieneninfrastruktur im Inland sowie den Betrieb eines klimafreundlichen Personen- und Güterverkehrs in Deutschland und Europa zu konzentrieren“, erläuterte der DB-Aufsichtsratsvorsitzende Werner Gatzer.
DSV setzte sich im Bieterkampf gegen Finanzinvestor CVC durch
Das dänische Unternehmen kauft Schenker für 14,3 Milliarden Euro (15,8 Milliarden Dollar). Inklusive der erwarteten Zinserträge bis zum Vollzug ergibt sich damit ein Gesamtverkaufswert in Höhe von 14,8 Milliarden Euro. Der Erlös aus dem Verkauf soll vollständig dem Staatskonzern zugute kommen und soll die Verschuldung von mehr als 30 Mrd. Euro reduzieren.
Beide Unternehmen beschäftigen rund 75.000 Mitarbeiter. Wie die Deutsche Bahn AG informiert, gelten die vereinbarten Sozialzusagen, unter anderem zum Schutz von Arbeitsplätzen, für zwei Jahren nach Abschluss der Transaktion.
Gewerkschaft fordert Erhalt von Arbeitsplätzen und Mitbestimmung
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert – Arbeitsplätze, Mitbestimmung und Tarifbindung in dem traditionsreichen Logistik-Unternehmen dauerhaft zu erhalten.
Nach den monatelangen Diskussionen im Verkaufsprozess sind die Kolleginnen und Kollegen nachvollziehbar verunsichert. Sie brauchen endlich Klarheit und Sicherheit, dass ihre Arbeitsplätze erhalten bleiben. DSV hat den Zuschlag bekommen; jetzt ist der Konzern in der Pflicht, die Arbeitsplätze bei Schenker langfristig zu sichern“, sagte Stefan Thyroke, Verdi-Bundesfachgruppenleiter Logistik.
Unabdingbar sei zudem, dass die unternehmerische Mitbestimmung in den neuen DSV-Unternehmen in Deutschland gesichert ist, so Thyroke weiter. „Und klar ist für uns auch, dass DSV dauerhaft tarifgebunden sein muss“, heißt es abschließend.