Deutsche Unternehmen haken Krise in puncto Zahlungsmoral ab

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8.09.2010

Darmstadt, 7. September 2010: Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen ist so gut wie seit Beginn der weltweiten Wirtschaftskrise nicht mehr. Das berichtet die Wirtschaftsauskunftei D&B Deutschland.

Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte D&B-Zahlungsindex stieg im August zum 15. Mal in Folge. "Seit dem Tiefpunkt im Mai 2009 konnte der Index Monat für Monat zulegen und ist nun über dem Niveau vor der Krise", sagte D&B-Geschäftsführer Thomas Dold am Dienstag in Darmstadt. "In den vergangenen Monaten haben sich vor allem krisenanfällige Branchen wie das Transportgewerbe haben gut erholt. Der starke Export sowie der anziehende Welthandel wirken sich sehr positiv auf die Geschäfte und damit die Liquidität der Transportunternehmer aus."

Wichtig sei für deutsche Unternehmen jetzt, den Schwung der Weltwirtschaft mitzunehmen und daraus ein langfristig tragfähiges Wachstum zu generieren, sagte Dold. "Dabei sollten sie jedoch die hinter uns liegende Krise nicht vergessen und vor allem aus ihr lernen." Derzeit bestehe die Gefahr, dass das Abarbeiten des operativen Tagesgeschäfts langfristig ausgelegte Projekte – beispielsweise im Risikomanagement – in den Hintergrund dränge. "Die Verantwortlichen sollten es nicht versäumen, das in der Krise aufgedeckte Verbesserungspotenzial auch umzusetzen."

Der D&B-Zahlungsindex legte im August auf 83,22 (Juli: 82,73) Punkte zu. Seit dem Tiefpunkt des Zahlungsindex im Mai 2009 verbesserte sich die Lage deutlich. Von den in Deutschland rund 4,5 Millionen aktiven Unternehmen zahlten im August der Studie zufolge etwas mehr als 225.000 mehr ihre Rechnungen pünktlich als vor einem Jahr. Der Index sagt aus, dass im August etwas mehr als 83 Prozent der Unternehmen die Rechnungen pünktlich bezahlten. Der Indikator wird seit Anfang des vergangenen Jahres auf Monatsbasis veröffentlicht und fiel von Januar bis Mai 2009 deutlich – seit Juni des vergangenen Jahres erholt er sich allerdings wieder.

Autor: Agnieszka Sterniak