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Die norwegische Post forderte Millionenbeträge von mehreren LKW-Herstellern. Das Gericht fällte ein überraschendes Urteil

Posten Norge hat vor Gericht einen Schadenersatz in Höhe von 900 Millionen NOK (ca. 80 Mio. Eur) von LKW-Herstellern gefordert, die zwischen den Jahren 1997 und 2011 ein Kartell gebildet hatten. In dieser Zeit hat die norwegische Post fast 2.000 LKW gekauft.

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Posten Norge hat DAF, Volvo/Renault, MAN und Daimler auf Schadenersatz verklagt. Während der Jahre, in denen das Kartell funktionierte, erwarb das Unternehmen mehr als 1.900 Lkw zu überhöhten Preisen.

Die Post behauptet, sie habe insgesamt 264 Millionen Norwegische Kronen (ca. 23,5 Mio Eur) zu viel gezahlt, was zwischen 1997 und 2011 zu einem Renditeverlust von 637 Millionen Kronen geführt hatte. Daher verklagte das Unternehmen die Hersteller auf mehr als 901 Millionen Kronen (ca. 80 Mio. Eur) Schadensersatz.

Das Bezirksgericht Oslo stellte jedoch fest, dass es an empirischen Beweisen dafür mangelt, wie sich die Preise ohne die Preisabsprachen entwickelt hätten, berichtet das norwegische Nachrichtenportal e24.no.

Angesichts der Tatsache, dass es keine zuverlässigen empirischen ökonometrischen Analysen gibt, die belegen, dass die rechtswidrige Zusammenarbeit der Hersteller zu einer erheblichen finanziellen Belastung geführt haben könnte, hielt es das Gericht nicht für wahrscheinlich, dass Posten Norge infolge der Zusammenarbeit finanzielle Verluste erlitten hat.

Wie aus dem Urteil hervorgeht, wurden die Angeklagten – DAF, Volvo/Renault, MAN und Daimler freigesprochen.

Die norwegische Post und ihre Anwälte werden das Urteil prüfen und entscheiden, ob sie Berufung einlegen werden.

Die staatliche Post in einem anderen Land hat kürzlich einen sehr hohen Schadensersatz im Zusammenhang mit Preisabsprachen von Lkw-Herstellern gewonnen. Im Februar dieses Jahres wurde in Großbritannien ein Urteil gefällt, nach dem die Konzerne Royal Mail und British Telecom einen Schadensersatz in Höhe von 15,2 Millionen Pfund von DAF erhalten sollen, weil sie Fahrzeuge zu überhöhten Preisen verkauft haben.

Erwähnenswert ist auch, dass Iveco ebenfalls von Posten Norge auf Schadenersatz verklagt wurde, aber im September letzten Jahres hat der Hersteller einen Vergleich mit der norwegischen Post geschlossen.

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