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Tschechische Transportunternehmen befürchten, dass die jüngst gestiegene Dieselsteuer polnischer Konkurrenz zugute kommen wird

Letzte Woche ist die Verbrauchssteuer auf Diesel in der Tschechischen Republik um 1,50 Kronen je Liter (umgerechnet etwa 6 Cent) gestiegen. Der führende Branchenverband des Landes warnt jetzt davor, dass die dadurch entstandenen höheren Betriebskosten die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen negativ beeinträchtigen könnten, woraus die Konkurrenz aus Mitteleuropa Profit schlagen könnte.

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Die Dieselsteuer wurde vor rund einem Jahr nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine vorübergehend gesenkt. Jetzt hat die tschechische Regierung entschieden diese wieder zu erhöhen, da die Spritpreise mittlerweile gefallen sind. Heimische Transportunternehmen klagen jedoch, dass sie aufgrund der hohen Kraftstoffkosten Aufträge an ausländische Konkurrenten – vor allem polnische Unternehmen – verlieren könnten, was wiederum zu geringeren Steuereinnahmen in der Branche führen wird.

Die Steuersenkung war sehr hilfreich für uns, aber jetzt wird die Dieselsteuer wieder steigen, was für tschechische Transportunternehmen bei Ausschreibungen, bei denen oft Centbeiträge entscheidend sind, einen enormen Nachteil bedeutet. Tschechische Transportunternehmen zahlen im Durchschnitt 800.000 bis 1 Million Kronen pro Jahr an Steuern und Abgaben, während die ausländische Konkurrenz nur etwa 70.000 Kronen für Mautgebühren zahlt, sagte Martin Felix vom Transportverband Cesmad Bohemia dem Portal logistika.ekonom.cz.


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Darüber hinaus wird der Anstieg der Spritpreise höhere Transportpreise im Lande zur Folge haben, was unweigerlich die Inflation antreiben wird. Einige Transportunternehmen hatten bereits vor der Steuererhöhung angekündigt, dass sie die Preise anheben werden, um damit die gestiegenen Betriebskosten abzufedern.

Im Hinblick auf den grenzüberschreitenden Güterkraftverkehr befürchten die tschechischen Unternehmen jedoch, dass sie durch die zusätzlichen Kraftstoffkosten von Konkurrenten aus Polen oder auch Ländern wie Rumänien und Bulgarien unterboten werden könnten.

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