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DSLV-Kostenindex Sammelgut: Höhere Kosten trotz sinkender Mengen

Die Rahmenbedingungen für Stückgutlogistiker bleiben herausfordernd, wie der aktuelle Kostenindex Sammelgutspedition des DSLV zeigt.

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Im zweiten Halbjahr 2024 stiegen die sendungsbezogenen Kosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent – trotz einer rückläufigen Auslastung der Systemnetze. Die transportierten Sendungsmengen gingen zwischen Juli und Dezember 2024 im Durchschnitt um sieben Prozent zurück, so der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV).

LKW-Maut und Personalkosten als Hauptfaktoren

Ein wesentlicher Treiber der Kostenentwicklung war die Maut. Seit dem Jahreswechsel 2023/2024 gilt ein CO2-Zuschlag auf die LKW-Maut, zudem unterliegen seit dem 1. Juli 2024 auch leichte Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen der Mautpflicht. Dies führte zu einem Anstieg der Mautkosten um 53,2 Prozent im Vergleich zur vorherigen Jahreshälfte und machte 2,3 Prozentpunkte des Gesamtanstiegs aus.

Auch die Personalkosten bleiben eine große Belastung für die Branche. Steigende Tariflöhne und zusätzlicher Verwaltungsaufwand durch ESG-Vorgaben führten zu einem Anstieg von 3,9 Prozent. Insgesamt machen die Personalkosten knapp zwei Prozentpunkte der Gesamtsteigerung aus.

Treibstoff günstiger, Sachkosten steigen dennoch

Leicht gesunkene Treibstoffpreise bremsten den Kostenanstieg etwas ab. Gleichzeitig führten Investitionen in digitale Infrastrukturen und Kosten durch die Energiewende zu einem Anstieg der Sachkosten um 3,1 Prozent. Diese Entwicklung steuerte gut einen Prozentpunkt zum Gesamtkostenanstieg bei.

Höhere Kosten für Palettentausch

Die Kosten für den Austausch von Euro-Flachpaletten werden vom Verband gesondert betrachtet. Während 2023 ein leichter Rückgang verzeichnet wurde, stiegen die Tauschkosten im zweiten Halbjahr 2024 wieder an: Durchschnittspaletten verteuerten sich um 3,8 Prozent, neuwertige Paletten sogar um 7,5 Prozent.

Stückgutgeschäft unter Druck

Insgesamt befinden sich die Stückgutlogistiker in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld. Rückläufige Sendungsmengen treffen auf hohe Fixkosten und erhöhen den Preisdruck. An der Kostenschraube lässt sich aber kaum noch drehen. Dadurch gerät die Wirtschaftlichkeit des Stückgutgeschäfts ernsthaft in Gefahr und es droht eine weitere Marktverengung“, warnt DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster.

Grundlage des Index
Der DSLV veröffentlicht den Kostenindex Sammelgutspedition zum 21. Mal. Er dokumentiert die Entwicklung der Prozesskosten in den Stückgutnetzen und vergleicht die Daten der jeweiligen Halbjahreszeiträume. Grundlage sind Erhebungen aus 13 Stückgutnetzen und Systemlogistikern mit 124 Depots und jährlich rund 19,3 Millionen Sendungen.

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