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Quelle: Adobestock / Henry Schmitt

Europäisches Parlament stellt entscheidende Weichen für eFuels

In seiner jüngsten Sitzung hat das EU-Parlament, im Rahmen der Neufassung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie, ehrgeizige Quoten für eFuels bis zum Jahr 2030 festgelegt. Damit hat es die Forderungen des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) bestätigt und wichtige Weichen für die Rolle von klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen beim Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung gestellt.

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16.09.2022

Das EU-Parlament hat erstmals Mindestquoten für die Verwendung von Wasserstoff und klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen, auch eFuels genannt, festgelegt. Demnach soll bis 2030 der Anteil sogenannter erneuerbarer Kraftstoffe nicht biologischen Ursprungs (RFNBOs) im Verkehrssektor mindestens 5,7% ausmachen; in der Industrie soll ihr Anteil bis 2030 50% und bis 2035 sogar 70% des in der Industrie verwendeten Wasserstoffs betragen. Die eFuel Alliance unterstützt diesen Schritt und begrüßt die prominente Rolle von eFuels für eine klimaneutrale Zukunft.

Dr. Monika Griefahn, Vorstandsvorsitzende der eFuel Alliance, sieht in der Entscheidung ein wichtiges Signal für die Branche:

Durch die Bestätigung des Europäischen Parlaments wurde eine bessere Planungssicherheit für Produzenten und Anwender wasserstoffbasierter Produkte wie eFuels erzielt. Das Votum des Parlaments unterstreicht die Ambitionen der EU-Politik, im Bereich erneuerbare Energien zügig voranzuschreiten – und eFuels werden dabei eine wichtige Rolle spielen. Nur mit konkreten Zielvorgaben lässt sich der Ausstieg aus fossilen Energieträgern beschleunigen und der Ausstoß von CO2-Emissionen reduzieren. Die letzten Monate haben gezeigt, dass ein ‚Weiter-So‘ keine Option mehr ist und Europa bei seiner Energieversorgung umdenken muss. Erstmalig wird nun der Beitrag von eFuels zu den Nachhaltigkeits- und Klimaschutzzielen anerkannt.“

Weiterhin haben die Abgeordneten eine Entscheidung zum Strombezug für die Produktion von Wasserstoff und eFuels getroffen. Die eFuel Alliance sieht in diesem Votum einen weiteren Beleg für die Ambitionen des EU-Parlaments, die europäische Wasserstoffwirtschaft voranzubringen:

Die ehrgeizigen Quoten für Verkehr und Industrie lassen sich nur mit umfangreichen Produktionskapazitäten bewältigen. Durch die Festlegung klarer, aber machbarer Nachhaltigkeitskriterien kann der Markt für Wasserstoff und eFuels in Europa Fuß fassen. Die EU hat jetzt die Chance, sich als Vorreiter in einem zukunftsorientierten Technologiemarkt zu positionieren,“ fasst Dr. Monika Griefahn zusammen.

Nachdem das Europäische Parlament nun seine Entscheidung getroffen hat, tritt es im nächsten Schritt mit EU-Kommission und Rat in Verhandlungen, um sich auf einen finalen Gesetzestext zu einigen.

Wir sind optimistisch, dass das EU-Parlament seine ehrgeizigen Zielmarken in den Trilogverhandlungen mit den anderen EU-Organen überzeugend darstellen und umsetzen kann. Eine Abschwächung der Quoten wäre das falsche Signal“, sagt Dr. Monika Griefahn.

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