Foto: Scania

Erster Oberleitungs-LKW der Deutschen Post auf dem E-Highway

Der Bonner Konzern testet ab sofort eine neue Transportlösung für Brief- und Paketsendungen auf der A1 E-Highway Teststrecke in Schleswig Holstein zwischen Reinfeld und Lübeck.

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Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Scania hat am 22.November einen vollelektrischen O-LKW namens „Berta“ an die  Deutschen Post DHL Group übergeben. Damit beteiligt sich erstmalig ein großer Logistikkonzern am Feldversuch E-Highway Schleswig-Holstein (FESH).

Eigenen Unternehmensangaben zufolge soll der 29-Tonnen Laster täglich mehr als 80 Kilometer auf dem fünf Kilometer langen Teststreckenabschnitt mit Oberleitungen zurücklegen und zwischen drei verschiedenen Verteilerzentren in Hamburg und Lübeck pendeln. Insgesamt könne das Fahrzeug bis zu 900 Paketsendungen laden, sagte ein Sprecher.

Wir wollen unsere Emissionen weiter reduzieren und sind bereit, dafür auch neue Technologien zu testen”, sagte der Leiter der Niederlassung Kiel der Deutsche Post und DHL, Ingo Kutsch.

Mit dem Einsatz des O-LKW auf dem E-Highway werden im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung von FESH erstmalig Daten im Zusammenhang mit vollelektrischen O-Lkw gesammelt, die zu der Gesamtbewertung der Technologie beitragen werden, meldet das Forschungs- und Entwicklungszentrum der Fachhochschule Kiel GmbH.

Meinung bei O-LKW bleibt jedoch gespalten

Aufgrund der hohen Effizienz, vergleichsweise niedriger Kosten und positiver Klimaauswirkungen stellen Oberleitungs-LKW eine vielversprechende Option dar, wenn sie mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Die deutsche Bundesregierung führt derzeit drei Feldversuche durch, um elektrische Antriebssysteme für schwere Nutzfahrzeuge zu testen.


Mehr zum Thema: Oberleitungs-LKW teurer und ineffizienter als ursprünglich angenommen


Das Fraunhofer ISI begleitete diese Feldversuche (in den Projekten ELISA, FESH und eWayBW) sowie weitere Forschungsprojekte. Ein erstes Ergebnis ist, dass einige Stakeholder im Energie- und Verkehrssektor offen für Oberleitungs-LKW und mit der Technologie zufrieden sind. Dies gilt auch für einige LKW-Hersteller wie Scania, die eine sehr positive Einstellung gegenüber der Technologie haben und die Fahrzeuge für Feldversuche in Schweden und Deutschland zur Verfügung stellten. Andere wie Daimler Truck sind kritischer, während die Mehrheit der LKW-Anbieter unentschlossen ist.

Welche Klima- und Umweltauswirkungen haben Oberleitungs-LKW?

Weitere Erkenntnisse betreffen die Klimabilanz von Oberleitungs-LKW im Vergleich zu Alternativen wie batterieelektrischen LKW (BETs), Brennstoffzellen-Elektro-LKW (FCETs), die Verwendung von E-Fuels bzw. Power-to-Liquid (PtL)-Kraftstoffen sowie deren Umweltauswirkungen.


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