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EU-Staaten haben bereits Transportunternehmen unter die Arme gegriffen. Jetzt handelt auch die Bundesregierung

Um die Folgen der hohen Treibstoffpreise abzumildern haben einige EU-Staaten wie Frankreich, Italien, Spanien und weitere, bereits Diesel und Benzin-Rabatte eingeführt und staatliche Beihilfen in Höhe von bis zu 500 Millionen Euro für Transportunternehmen beschlossen. Nach zahlreichen Debatten handelt nun endlich auch die Bundesregierung.

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Der Koalitionsausschuss hat sich gestern auf ein Entlastungspaket geeinigt, wobei die Energiesteuer auf Diesel für einen Zeitraum von drei Monaten um 14 Cent gesenkt werden soll. Das gehe zwar in die richtige Richtung, doch weiterhin seien die zentralen Forderungen der Verbände der deutschen Logistikwirtschaft nicht erfüllt worden und weitere Schritte seien dringend notwendig. Der temporäre Energiesteuerrabatt für Dieselkraftstoff sei ein Tropfen auf den heißen Stein, so die Verbände. Ökonomen hingegen sagen, dass die Benzinpreissenkung ein Fehler sei, da diese Maßnahme fiskalisch teuer und wenig zielgenau sei.

Die am 23. März von der EU-Kommission zugelassenen Liquiditätsspritzen mit bis zu 400.000 Euro pro Unternehmen müssen jetzt dringend von der Bundesregierung genutzt werden, so der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. und ruft weiterhin zum Handeln auf.

Frankreich mit Tank-Rabatt und Staatshilfen für LKW-Fahrer

Die französische Regierung hat angesichts der steigenden Energiekosten Direkthilfen für Unternehmer in Höhe von 400 Millionen Euro beschlossen, die wie folgt verteilt werden, so Routiers:

  • LKW mit zulässigem Gesamtgewicht von weniger als 7,5 t: 400 Euro
  • LKW mit zulässigem Gesamtgewicht zwischen 7,6 t und 25,9 t: 600 Euro
  • LKW mit zulässigem Gesamtgewicht von mehr als 26 t: 750 Euro

Im Vorfeld wurde Branchenteilnehmern ein Tank-Rabatt in Höhe von 15 Cent pro Liter Diesel oder Kilo Gas zugesagt.

Spanien erteilt Beihilfen in Höhe von 500 Millionen Euro

Das Ministerium kündigte eine monatlichen Rückerstattung von gewerblichem Kraftstoff an. Um wie viel sich der derzeitige Preis von etwas über 1,80 Euro je Liter reduzieren wird, werde heute festgelegt, teilt die Transportministerin Raquel Sánchez mit.

Niederlande und Belgien senken die Spritpreise um mehr als 15 Cent

Letzte Woche wurde bereits bekannt gegeben, dass die Verbrauchssteuer auf Benzin und Diesel ab dem 1. April 2022 bis Ende des Jahres um 17,3 Cent bzw. 11,1 Cent pro Liter gesenkt wird. Auch die Verbrauchssteuer auf LPG (einschließlich Flüssigpropan und Butan) und LNG wird um 4,1 Cent pro Liter gesenkt. Die belgische Regierung hingegen beschloss, die Verbrauchssteuer auf Diesel um 17,5 Cent pro Liter zu senken.

Spitzenreiter bei den Sprit-Rabatten ist UK gefolgt von Italien

Die britische Regierung beschloss die Treibstoffabgabe um 5 auf 53 Pence (63 Cent) pro Liter für ein Jahr zu senken.

Italien hingegen folgt mit eine Reduzierung der Steuern und Abgaben auf Benzin- und Diesel um 30,5 Cent pro Liter. Diese Maßnahme soll bis Ende April gelten. Vorigen Woche hat der Liter Benzin als auch Diesel mehr als 2,20 Euro gekostet.

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