Klar, die Bedingungen für Fahrer:innen, wie die verhältnismäßig schlechte Bezahlung bei massiven Einschränkungen des Privat- und Familienlebens, tun ihr Übriges für den Abwärtstrend, auf dem sich die Attraktivität des Fahrerberufs seit Längerem befindet. Ein eklatantes Missverhältnis von Berufseinstiegen und Renteneintritten bei LKW-Fahrer:innen ist inzwischen die Folge. Aber auch gesetzliche Vorgaben wie die Einschränkung der Einsatzzeiten von Fahrer:innen, welche die neuen Kabotage-Regelungen mit sich bringen, wirken sich für Transportunternehmen als Reduzierung von Personalressourcen aus. So beklagt die Branche europaweit bereits einen Mangel von 500.000 Fahrern – mit steigender Tendenz.
Schwachstellen der konventionellen Fahrerakquise
Wenn sich die Situation auf dem Arbeitskräftemarkt ändert, wird jedem Unternehmen früher oder später klar: Mit konventionellen Recruiting-Strategien stößt die Personalsuche schnell an ihre Grenzen. Jobinserate ausschließlich in deutscher Sprache? Davon auszugehen, dass über Mund-zu-Mund-Propaganda schon irgendwann Jobsuchende auf das Unternehmen aufmerksam werden würden? Klassische, zeitlich begrenzte Stelleninserate in den lokalen Medien? Diese Strategien mögen früher einmal ausreichend gewesen sein – heute braucht es andere Taktiken, um potenzielle Bewerber zu erreichen und anzusprechen. Als Schwachstellen der konventionellen Fahrerakquise haben sich inzwischen besonders die Sprachbarrieren im Ausschreibungs- und Bewerbungsprozess, die richtige Definition der Zielgruppe und deren Erreichbarkeit, ein unrentabler Kostenaufwand für Recruiting-Aktivitäten, der abschreckende Bewerbungsaufwand für potenzielle Interessenten und das nicht genutzte Potenzial von Social-Media-Kanälen herausgestellt.
Voraussetzungen für zeitgemäßes Mitarbeiter-Recruiting
Als Grundlage einer zeitgemäßen Recruiting-Strategie muss sich bei Unternehmen und Personalverantwortlichen zuerst ein geändertes Bewusstsein für deren aktuelle Rolle im Akquiseprozess etablieren: Der Arbeitsmarkt hat sich gewandelt, die Nachfrage nach potenziellem Personal überwiegt im Vergleich zum verfügbaren Angebot. Kennen wir das nicht aus der Kundenakquise? Wenn wir die Situation bereits in einem anderen Bereich meistern, warum nicht auch im Mitarbeiter-Recruiting?
Unterstützung durch digitale Dienstleistungen
Diese Prinzipien in der Mitarbeiterakquise umzusetzen, ist natürlich mit viel Zeit, Kosten und speziellem Know-how verbunden. In der durchschnittlichen HR-Abteilung eines mittelständischen Unternehmens würde dieser Aufwand oft die zur Verfügung stehenden Ressourcen übersteigen. Aber in Zeiten von zunehmender Digitalisierung bieten immer mehr Dienstleistungen rentable Unterstützung an, um den aktuellen Anforderungen im Recruiting dennoch gerecht zu werden.
Auch wenn innovative digitale Tools nicht die Lösung für den grundsätzlichen Fachkräftemangel in der Branche sind, bieten sie für Unternehmen durchaus eine Möglichkeit, um die Problematik schnell, unkompliziert und effizient abzumildern und dadurch die notwendige Sicherung von Dienstleistung und Qualität für die Kunden nach wie vor zu gewährleisten.