Quelle: Adobestock / Andrey Popov

Fachkräftemangel: Zeitgemäße Recruiting-Strategien

Die Suche nach neuen Mitarbeiter:innen wird für Unternehmen der Speditions- und Logistikbranche zur immer größeren Herausforderung. Vor allem der Mangel an LKW-Fahrer:innen macht Transportbetrieben mehr und mehr zu schaffen. Eine Entspannung der Situation ist auf kurze Sicht nicht absehbar und die Ursachen für den Personalnotstand sind vielfältig.

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Klar, die Bedingungen für Fahrer:innen, wie die verhältnismäßig schlechte Bezahlung bei massiven Einschränkungen des Privat- und Familienlebens, tun ihr Übriges für den Abwärtstrend, auf dem sich die Attraktivität des Fahrerberufs seit Längerem befindet. Ein eklatantes Missverhältnis von Berufseinstiegen und Renteneintritten bei LKW-Fahrer:innen ist inzwischen die Folge. Aber auch gesetzliche Vorgaben wie die Einschränkung der Einsatzzeiten von Fahrer:innen, welche die neuen Kabotage-Regelungen mit sich bringen, wirken sich für Transportunternehmen als Reduzierung von Personalressourcen aus. So beklagt die Branche europaweit bereits einen Mangel von 500.000 Fahrern – mit steigender Tendenz.

Schwachstellen der konventionellen Fahrerakquise

Wenn sich die Situation auf dem Arbeitskräftemarkt ändert, wird jedem Unternehmen früher oder später klar: Mit konventionellen Recruiting-Strategien stößt die Personalsuche schnell an ihre Grenzen. Jobinserate ausschließlich in deutscher Sprache? Davon auszugehen, dass über Mund-zu-Mund-Propaganda schon irgendwann Jobsuchende auf das Unternehmen aufmerksam werden würden? Klassische, zeitlich begrenzte Stelleninserate in den lokalen Medien? Diese Strategien mögen früher einmal ausreichend gewesen sein – heute braucht es andere Taktiken, um potenzielle Bewerber zu erreichen und anzusprechen. Als Schwachstellen der konventionellen Fahrerakquise haben sich inzwischen besonders die Sprachbarrieren im Ausschreibungs- und Bewerbungsprozess, die richtige Definition der Zielgruppe und deren Erreichbarkeit, ein unrentabler Kostenaufwand für Recruiting-Aktivitäten, der abschreckende Bewerbungsaufwand für potenzielle Interessenten und das nicht genutzte Potenzial von Social-Media-Kanälen herausgestellt.

Voraussetzungen für zeitgemäßes Mitarbeiter-Recruiting

Als Grundlage einer zeitgemäßen Recruiting-Strategie muss sich bei Unternehmen und Personalverantwortlichen zuerst ein geändertes Bewusstsein für deren aktuelle Rolle im Akquiseprozess etablieren: Der Arbeitsmarkt hat sich gewandelt, die Nachfrage nach potenziellem Personal überwiegt im Vergleich zum verfügbaren Angebot. Kennen wir das nicht aus der Kundenakquise? Wenn wir die Situation bereits in einem anderen Bereich meistern, warum nicht auch im Mitarbeiter-Recruiting?

Konkret bedeutet das:
1. Ein Unternehmen, das neue Mitarbeiter:innen sucht, muss sich präsentieren, bewerben, die Vorteile sichtbar machen. Und das mit möglichst großer Reichweite!
2. Dann ist es entscheidend, sich der Zielgruppe bewusst zu werden, die man mit seinen Jobausschreibungen erreichen möchte. Wenn der nationale Arbeitskräftemarkt als so gut wie leergefegt, bleibt nur, die Zielgruppe international auszuweiten. Viele Betriebe orientieren sich bereits ostwärts, um Fahrpersonal zu rekrutieren.
3. Natürlich müssen sich die Akquiseaktivitäten dann auch auf diese Zielgruppe einstellen. Das heißt zuerst: Potenzielle Bewerber:innen sollten – wie im Marketing und der Werbung als selbstverständlich vorausgesetzt – in ihrer Landessprache angesprochen und über Jobangebote informiert werden. Auch wenn Interessenten mit dem Unternehmen in Kontakt treten möchten, darf dies nicht an deren Sprachkenntnissen scheitern.
4. Undnicht zu vergessen: Für eine zeitgemäße Recruiting-Strategie ist die Wahl der Kommunikationskanäle ein wichtiges Kriterium! Da dürfen die sozialen Medien nicht mehr fehlen, denn ein Großteil der Generation, die man heutzutage mit Inseraten ansprechen möchte, ist über Social Media vernetzt und nutzt regelmäßig mindestens einen Account auf Facebook, Instagram, LinkedIn und Co.

Unterstützung durch digitale Dienstleistungen

Diese Prinzipien in der Mitarbeiterakquise umzusetzen, ist natürlich mit viel Zeit, Kosten und speziellem Know-how verbunden. In der durchschnittlichen HR-Abteilung eines mittelständischen Unternehmens würde dieser Aufwand oft die zur Verfügung stehenden Ressourcen übersteigen. Aber in Zeiten von zunehmender Digitalisierung bieten immer mehr Dienstleistungen rentable Unterstützung an, um den aktuellen Anforderungen im Recruiting dennoch gerecht zu werden.

Auch wenn innovative digitale Tools nicht die Lösung für den grundsätzlichen Fachkräftemangel in der Branche sind, bieten sie für Unternehmen durchaus eine Möglichkeit, um die Problematik schnell, unkompliziert und effizient abzumildern und dadurch die notwendige Sicherung von Dienstleistung und Qualität für die Kunden nach wie vor zu gewährleisten.

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