Mit 458 Ja-Stimmen bei 101 Gegenstimmen und 14 Enthaltungen sprachen sich die Abgeordneten für den Vorschlag der EU-Kommission aus. Dieser sieht vor, dass Autohersteller ihre CO₂-Ziele für die Jahre 2025 bis 2027 künftig nicht mehr jährlich, sondern über einen Dreijahreszeitraum im Durchschnitt erfüllen dürfen. So können mögliche Überschreitungen in einem Jahr durch bessere Werte in anderen Jahren ausgeglichen werden.
Die neue Regelung schafft mehr Planungssicherheit für Investitionen und Innovationen – insbesondere bei leichten Nutzfahrzeugen, wo die Umstellung auf Elektromobilität langsamer verläuft als im Pkw-Segment“, erklärte das Europäische Parlament.
Hintergrund: Laut aktueller Gesetzgebung müssen die durchschnittlichen CO₂-Emissionen neuer Fahrzeuge ab 2025 um 15 Prozent unter dem Niveau von 2021 liegen. Diese Zielmarke bleibt bis 2029 bestehen.
Ziel: Stärkung der Industrie in dynamischem Umfeld
Die Maßnahme ist Teil eines umfassenden Aktionsplans zur Unterstützung der europäischen Automobilindustrie, den die EU-Kommission Anfang März vorgestellt hatte. Der Plan basiert auf einem von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angestoßenen Branchendialog.
Zentrale Zielsetzung: die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Branche stärken, die Produktion in Europa sichern und strategische Abhängigkeiten – etwa bei Rohstoffen – verringern. Im Rahmen dessen kündigte die EU Investitionen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro zum Aufbau einer stabilen Batterie-Wertschöpfungskette an.
Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau einer wettbewerbsfähigen Zell- und Batterieproduktion innerhalb Europas, um künftig mehr Wertschöpfung im Binnenmarkt zu generieren und die Versorgungssicherheit zu verbessern.
Die geänderte Verordnung tritt in Kraft, sobald sie auch vom EU-Rat formal angenommen ist – dieser hatte den Text bereits am 7. Mai gebilligt.