Quelle: Gebrüder Weiss / Geschäftsleitung

Gebrüder Weiss baut Netzwerk in Europa und Übersee aus und steigert Nettoumsatz auf 2,5 Milliarden Euro

Das internationale Transport- und Logistikunternehmen Gebrüder Weiss erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr einen vorläufigen Nettoumsatz von 2,54 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung von 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2020: 1,77 Milliarden Euro). Über 70 Prozent dieses Umsatzwachstums stammen aus dem Air & Sea-Bereich. Wegen des weltweiten Laderaummangels waren die Frachtraten der Reedereien und Fluggesellschaften um ein Vielfaches angestiegen. Die Weiterverrechnung dieser Kosten trug maßgeblich zum Umsatzplus des Logistikers bei – führte aber auch zu besonderen Herausforderungen.

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18.03.2022

2021 war erneut ein Ausnahmejahr und geprägt von hoher Volatilität. Die Imbalance aus geringem Frachtraumangebot und hoher Nachfrage hatte drastische Auswirkungen. Nur mit hohem Aufwand und großem Einsatz ist es uns gelungen, für unsere Kunden trotz der Kapazitätsengpässe geeignete Transportlösungen zu realisieren. Ich bin stolz darauf, was unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter den erschwerten Bedingungen geleistet haben“, sagt Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Gebrüder Weiss.

Für seine Kunden hat das Unternehmen 2021 vermehrt Luftfracht-Charter organisiert und dabei auch sogenannte „Prachter“, zu Frachtflugzeugen umgerüstete Passagierflugzeuge, eingesetzt. Einen wichtigen Entwicklungsschritt für das weltweite Netzwerk stellte die Ende 2020 getätigte Übernahme des Ipsen Logistics-Geschäfts in Deutschland, Polen und Malaysia dar. Insgesamt erzielte der Unternehmensbereich Air & Sea und Logistik einen Umsatz von 1.030 Millionen Euro (2020: 470 Millionen Euro).

Der Bereich Landverkehr und Logistik konnte mit einem Umsatzplus von 16 Prozent auf 1.277 Millionen Euro (2020: 1.104 Millionen Euro) abschließen. Zur Effizienzsteigerung setzte Gebrüder Weiss neue Technologien bei Transportplanung, Disposition und Frachtvermessung ein; eine Intermodalverbindung von Wien in das deutsche Ruhrgebiet wurde eingeführt. In allen Produktbereichen des Landverkehrs wurden neue Sendungsrekorde erzielt. Rund 1,74 Millionen Home Delivery-Sendungen stellte Gebrüder Weiss an Endkunden in Österreich sowie mehreren Ländern Osteuropas zu und baute dort seine Marktführerschaft weiter aus (2020: 1,37 Millionen Sendungen). DPD Österreich, deren Mitgesellschafter der Gebrüder Weiss Paketdienst ist, versendete 2021 über 66,5 Millionen Pakete. Das entspricht einem Zuwachs von 16 Prozent gegenüber Vorjahr, was vor allem auf das gesteigerte Privatkundengeschäft zurückzuführen ist.

Starke Marktposition in Mittel- und Osteuropa
In Bayern verdichtete Gebrüder Weiss durch Akquisitionen sein süddeutsches Landverkehrsnetz. Weitere Firmenübernahmen tätigte das Unternehmen in Bulgarien und der Türkei, neue Niederlassungen entstanden in Ungarn, Tschechien und Südkorea. Insgesamt investierte der Logistiker 112 Millionen Euro in Standorterweiterungen und Neubauten (2020: 75,6 Millionen Euro) – das ist das bisher höchste Investitionsvolumen in der Unternehmensgeschichte. Mit dem Netzwerkausbau wuchs auch die Zahl der Beschäftigten: Sie erhöhte sich um acht Prozent auf rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

14.500 User nutzen neues Kundenportal myGW
Zur Optimierung der Logistikprozesse setzt Gebrüder Weiss für seine Kunden verstärkt auf digitale Tools:

„Die Ansprüche an Schnelligkeit, Effizienz und Transparenz entlang der gesamten Supply Chain sind erheblich gestiegen. Mit der internationalen Ausrollung und Weiterentwicklung unseres Kundenportals myGW haben wir einen wichtigen Meilenstein erzielt“, sagt Wolfram Senger-Weiss. Die digitale Plattform bietet den Kunden Echtzeitinformationen zu ihren Warenströmen an und wird bereits von über 14.500 Nutzerinnen und Nutzern in 19 Ländern verwendet. Außerdem wurden für mehrere namhafte Unternehmen Projekte im Bereich Supply Chain Management realisiert. Hier möchte das Logistikunternehmen weiterwachsen und sein digitales Service-Angebot ausbauen. „Die Coronakrise hat aber auch gezeigt, wie wichtig die Kontrolle über die physische Infrastruktur ist. Unsere Strategie „Best of Both Worlds“ – also moderne digitale Tools auf der einen Seite, Logistikanlagen, Frachtkapazitäten und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der anderen – hat sich einmal mehr als richtig erwiesen“, so Senger-Weiss.

Klimaneutralität bis 2030
Bis 2030 will der Logistiker seine Standorte klimaneutral betreiben. Dazu wurden allein im vergangenen Jahr acht Photovoltaikanlagen auf Logistikterminals in Österreich und Deutschland installiert. Weitere Standorte sollen dieses Jahr folgen. Zusätzlich dazu setzt das Unternehmen neue Technologien ein: Einer der weltweit ersten Wasserstoff-Lkw hat sich in der Logistikpraxis bereits bewährt, weitere alternative Antriebe mit Flüssiggas und Strom wurden im Schwerverkehr und für Home Delivery genutzt. Für seine Kunden hat Gebrüder Weiss den Service „zero-emissions“ eingeführt, der die Möglichkeit bietet, den CO2-Ausstoß jeder logistischen Leistung durch einen Mehrbetrag zu kompensieren. Mit diesem werden zertifizierte Klimaschutzprojekte finanziert.

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