Der Bundesverband der Transportunternehmen (BVT) hat Überlegungen von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer für mehr Lkw-Überholverbote hinterfragt. Die Vorsitzende des BVT, die Transportunternehmerin Dagmar Wäscher, sagte, auf viel befahrenen Autobahnteilstücken und Gefahrenpunkten gäbe es bereits umfangreiche Lkw-Überholverbote und dies ist aus Sicherheitsgründen sehr sinnvoll.
„Diese Effekte können den Sicherheitsabstand weit unter den Mindestabstand verringern und Auffahrunfälle“ geradezu provozieren, ist sich Wäscher sicher. Die BVT-Chefin prognostiziert zudem Unfälle aus psychologischen Gründen: „Die Nerven im Straßenverkehr werden blank liegen – an der Tagesordnung erwarten wir gereizte Lkw-Fahrer, weil sie langsam fahrende Fahrzeuge nicht mehr überholen dürfen und genervte Pkw-Fahrer, weil auch langsame Pkw und Busse nur noch links fahren werden. Denn die >>Lkw-Spur<< wird dann kaum noch ein PKW oder Bus nutzen – nicht einmal um schnellere Fahrzeuge vorbeizulassen.“ Ein umfassendes Überholverbot führe also zu einer erheblichen Verlangsamung des Lkw-Verkehrs, zu mehr Gefahren und werde damit auch enorme volkswirtschaftliche Folgen mit sich bringen.
Der Verband weist zudem daraufhin, dass Lastkraftwagen geringer am Unfallgeschehen auf deutschen Straßen beteiligt seien als Pkw. Ein Lkw fahre über 1,5 Millionen Kilometer, bevor er in einen Unfall verwickelt werde bei dem Personen verletzt werden.
Autor: Agnieszka Sterniak
Ursprung: http://www.bvtev.de/index.php?mnid=68