Nach endgültigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes gab es im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 12.009 Unternehmensinsolvenzen. Das sind 12,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Besonders gravierend ist die Entwicklung im Transportsektor: In Verkehr und Lagerei lag die Zahl der Insolvenzen bei 64,5 Fällen je 10.000 Unternehmen. Damit weist die Branche die höchste Insolvenzhäufigkeit im gesamten Unternehmensbestand auf. Zum Vergleich: Im Baugewerbe lag der Wert bei 52,3 und im Gastgewerbe bei 52,7.
Juni mit Zehn-Jahres-Hoch
Allein im Juni 2025 meldeten die Amtsgerichte nach Angaben von Destatis 1.957 Unternehmensinsolvenzen – ein Anstieg um 18,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit erreichte die Zahl der Firmenpleiten den höchsten Juni-Wert seit zehn Jahren. Für den Transport- und Logistikbereich bedeutet das zusätzlichen Druck, da die Insolvenzen in diesem Sektor überdurchschnittlich zulegen.
DIHK: „Die Krise kostet täglich Jobs und Wertschöpfung“
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) rechnet für das Gesamtjahr 2025 mit mehr als 22.000 Firmenpleiten in Deutschland.
„Die Krise dauert an und kostet uns tagtäglich Arbeitsplätze, Wertschöpfung und unternehmerisches Potenzial“, sagte DIHK-Chefanalyst Volker Treier.
Er betonte, die Liquidität vieler Betriebe sei nach über zwei Jahren Dauerrezession stark angeschlagen.
Treier warnte zudem vor zusätzlichen Risiken durch internationale Handelskonflikte:
„Mehr als 1,2 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland hängen direkt vom Export in die USA ab.“
Besonders gefährdet seien Schlüsselbranchen wie Maschinenbau, Automobilindustrie sowie Chemie und Pharma – allesamt wichtige Auftraggeber für die Logistik.