Laut der von Intraplan Consult für BALM und das Bundesministerium für Verkehr erstellten Prognose wird der gesamte Güterverkehr in Deutschland bis 2025 um 1,3 % und die Transportarbeit um 1,5 % zurückgehen.
Ein moderater Aufwärtstrend wird erst ab 2026 prognostiziert. Dennoch wird das Vorkrisenniveau von 2019 auch am Ende des Prognosezeitraums 2027 nicht erreicht werden.
Straßengüterverkehr: Späte Erholung, aber unter Vorkrisenniveau
Im Straßentransport, der stark mit Bauwirtschaft, Einzelhandel und Industrie verknüpft ist, wird der negative Trend auch 2025 anhalten. Intraplan prognostiziert:
- einen Rückgang des Transportvolumens um 1,2%,
- einen Rückgang der Transportarbeit um 1,5%.
Die Situation soll sich ab 2026 schrittweise verbessern – ein Anstieg der Transportarbeit um 1,3 % im Jahr 2026 und um 1,6 % im Jahr 2027. Dennoch wird der Straßentransport Ende 2027 um 3,5 % unter dem Niveau von 2019 bleiben.
Schienengüterverkehr: Kombinierter Verkehr als Lichtblick
Auch der Schienengüterverkehr spürt die Auswirkungen der wirtschaftlichen Abschwächung. Rückgänge in energieintensiven Sektoren – Chemie, Petrochemie, Metallurgie, Baumaterialien, Papier und Zellstoff – und schwache Exporte mindern die Leistung. Im Jahr 2025 wird das Schienentransportvolumen um 1,5 % und die Transportarbeit um 1,1 % sinken.
Für die Jahre 2026-2027 sind kleine Zuwächse vorhergesagt, aber selbst 2027 wird die Schienenverkehrsarbeit noch um 0,6 % unter dem Niveau von 2019 liegen.
Das einzige stabilisierende Element bleibt der kombinierte Verkehr, für den klare Zuwächse prognostiziert werden:
- Volumen: um 2,6 % im Jahr 2026 und um 3,2 % im Jahr 2027,
- Transportarbeit: um 3,2 % im Jahr 2026 und um 3,8 % im Jahr 2027.
Dieser Bereich bietet die besten Entwicklungsperspektiven für den Schienengüterverkehr.
Binnenschifffahrt in der schwierigsten Lage
Der größte Verlierer der Prognose bleibt die Binnenschifffahrt. Die sinkende Nachfrage nach Kohle aufgrund des Energiewandels und die schwache Bauwirtschaft führen zu weiteren Rückgängen. Intraplan geht von einem Rückgang von Volumen und Transportarbeit um jeweils 1,5 % im Jahr 2025 aus, mit weiteren Rückgängen von Volumen um 1,5 % und 1,7 % sowie in der Transportarbeit um 0,8 % und 0,7 % in den Jahren 2026-2027.
Bis zum Ende des Prognosezeitraums bedeutet dies einen Rückgang des Volumens um 19 % und der Transportarbeit um 17 % im Vergleich zu 2019.
Luft- und Containerverkehr im Aufwind
Relativ stabil im Vergleich zu anderen Sektoren ist der Lufttransport, unterstützt von globalen Lieferketten und E-Commerce. Schon 2025 wird ein Anstieg von Volumen und Transportarbeit um jeweils 1 % prognostiziert, mit weiterer Beschleunigung in den folgenden Jahren. Infolgedessen wird der Lufttransport im Vergleich zu 2019 Zuwächse verzeichnen:
- von 3,8 % im Volumen,
- von 1,4 % in der Transportarbeit.
Im Containerverkehr werden Umschlagmengen um 3,7 % (ca. 3 Millionen Tonnen) im Jahr 2025 steigen. Analysten erwarten, dass das Tempo der internationalen Containertransportdynamik ab 2026 auf etwa 4 % jährlich beschleunigt. Der gesamte Seetransport wird durchschnittlich um etwa 1 % pro Jahr wachsen, hauptsächlich dank LNG und Containern, mit einem weiteren Rückgang der Massengüter wie Kohle.
Insgesamt bleibt das Transportvolumen in allen Transportzweigen in Deutschland im Jahr 2027 um 10,3 % unter dem Niveau von 2019 und die Transportarbeit um 5,9 % niedriger. Laut Analysen bleibt der kombinierte Verkehr der einzige Bereich mit einem nachhaltigen, dynamischen Wachstumspfad.









