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KI-Boost für die Logistik: DHL macht vor, woran andere noch hadern

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DHL automatisiert mit KI-Agenten bereits weltweit Kommunikationsprozesse in der Lager- und Transportlogistik, mit spürbaren Erfolgen für Effizienz und Mitarbeiterzufriedenheit. Doch eine neue Studie zeigt: Viele Unternehmen verpassen die Chance zur intelligenten Automatisierung. Woran das liegt und was „Early Birds“ anders machen.

In der Transport- und Logistikbranche nimmt der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) rasant an Fahrt auf, das zeigt nicht nur die jüngste Initiative von DHL Supply Chain, sondern auch eine aktuelle Studie der Managementberatung Horváth. Während DHL bereits weltweit auf KI-Agenten für Kommunikation und Prozesskoordination setzt, zeigen viele Unternehmen noch Zurückhaltung beim strategischen Rollout.

DHL Supply Chain: KI-Agenten übernehmen operative Kommunikation

Im Rahmen einer Kooperation mit dem Start-up HappyRobot integriert DHL Supply Chain sogenannte „Agentic AI“ in zentrale Kommunikationsprozesse. Diese KI-Agenten übernehmen Aufgaben wie Terminvereinbarungen, Rückrufmanagement bei Fahrern sowie Koordination dringlicher Lagerprozesse – autonom per Telefon, E-Mail oder Messenger. Ziel ist die Steigerung von Effizienz und Reaktionsgeschwindigkeit bei gleichzeitiger Entlastung der Mitarbeitenden.

„Wir integrieren nun KI-Agenten, um Prozesse für unsere Kunden effizienter zu gestalten und gleichzeitig die Arbeitsprofile für unsere Mitarbeitenden attraktiver zu machen“, erklärt Sally Miller, CIO bei DHL Supply Chain.

Schon heute bearbeiten die digitalen Assistenten Hunderttausende E-Mails und Millionen Gesprächsminuten pro Jahr – und schaffen so Freiräume für wertschöpfende Tätigkeiten.

Mitarbeiterbindung durch Technologieeinsatz

Auch aus HR-Sicht soll der Einsatz der KI einen Mehrwert bieten:

„KI-Agenten entlasten unsere Teams von repetitiven Aufgaben und schaffen Raum für sinnvolle Tätigkeiten“, betont Lindsay Bridges, EVP Human Resources bei DHL Supply Chain.

Gerade angesichts des Fachkräftemangels sei es entscheidend, Jobprofile attraktiver zu gestalten und Talente zu binden.

Horváth-Studie: Große Zurückhaltung beim KI-Einsatz in SAP-Umgebungen

Trotz des offensichtlichen Potenzials zeigen sich viele Unternehmen laut Horváth-Studie noch zögerlich. Zwar planen fast alle befragten Organisationen KI-Initiativen, doch sechs von zehn Unternehmen befinden sich derzeit noch in der Umstellung auf SAP S/4HANA und lassen dabei die Integration von KI-Tools wie SAP Joule weitgehend außen vor.

„Viele Unternehmen scheitern nicht an den technischen Möglichkeiten, sondern an mangelnder Agilität“, sagt SAP-Experte Stefan Maus von Horváth.

Dabei biete Joule als integrierter KI-Agent in der SAP-Umgebung gerade für standardisierte Logistikprozesse wie etwa automatisierte Angebotseinholung oder Bestellvorschläge enormes Potenzial, ohne zusätzliche Implementierungskosten oder Schnittstellenbedarf.

KI als Chance für First Mover in der Logistik

Der gezielte Einsatz in Routineaufgaben könne laut Horváth ein echter „Game Changer“ sein – insbesondere für Unternehmen mit hohen Volumina und standardisierten Abläufen. Der Schlüssel liegt laut Maus jedoch im fokussierten Einsatz:

„Besser gezielt Geschäftsprozesse auswählen und diese richtig automatisieren, als alles ein bisschen.“

DHL demonstriert bereits eindrucksvoll, wie sich Automatisierung mit Mitarbeiterorientierung verbinden lässt. Während viele Unternehmen noch in Proof-of-Concepts und Pilotphasen feststecken, gelingt es dem Logistikriesen, konkrete Effizienzgewinne in der Praxis zu erzielen.

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