Mit einem neuen Terminal in Kaldenkirchen bei Venlo bringt CargoBeamer seine Umschlagtechnologie erstmals auf deutsches Terrain. In der grenznahen Region zu den Niederlanden soll Eigenangaben zufolge eine der modernsten Anlagen Europas für den Kombinierten Verkehr Straße–Schiene entstehen.
Der Baustart für die erste Ausbaustufe ist für Herbst 2025 vorgesehen, die Inbetriebnahme ein Jahr später. Geplant ist eine Gesamtfläche von zunächst rund 133.000 Quadratmetern – perspektivisch soll die Anlage bis auf 159.000 Quadratmeter erweitert werden. Bereits in der ersten Ausbaustufe entstehen über 270 Stellplätze für Sattelauflieger sowie automatisierte Check-In- und Check-Out-Anlagen. Die Gesamtumschlagskapazität wird mit bis zu 228.000 Ladeeinheiten pro Jahr beziffert.
Mit dem ersten CargoBeamer-Terminal in Deutschland verleihen wir der Verkehrswende in Europa den dringend benötigten neuen Schub“, erklärt Nicolas Albrecht, CEO von CargoBeamer.
Der Standort Kaldenkirchen eigne sich für ein hochfrequentes Angebot zwischen Westdeutschland und den Benelux-Staaten. Das Terminal wird auf dem Gelände des bisherigen Reachstacker-Terminals der niederländischen Cabooter-Gruppe errichtet. Während der Bauarbeiten soll der Betrieb weitestgehend aufrechterhalten bleiben.
CargoBeamer setzt bei seinen Verkehren auf eine patentierte Umschlagtechnologie, die auch nicht-kranbare Sattelauflieger automatisch auf die Schiene befördern kann. Zum Terminal gehören spezielle Waggons und eine Logistiksoftware, die einen schnellen und energieeffizienten Umschlag ermöglichen sollen – ohne großen Personal- oder Kranaufwand.
Im Endausbau sind neben den automatisierten Anlagen ein CargoBeamer-Umschlaggleis mit 750 Metern Länge, ein Reachstacker-Gleis (640 Meter), zwei Rangiergleise sowie ein Wartungsgleis vorgesehen. Auch die Zahl der LKW-Stellplätze wird auf rund 670 erhöht.
Finanziert wird das Vorhaben mehrheitlich durch das Eisenbahn-Bundesamt im Rahmen der KV-Förderung sowie durch Eigenmittel von CargoBeamer. Die Anlage in Kaldenkirchen wird damit das zweite eigene Terminal des Unternehmens nach dem Standort Calais in Frankreich, der seit 2021 in Betrieb ist.
CargoBeamer will mit dem Terminal nicht nur zusätzliche Kapazitäten schaffen, sondern auch eine bessere Planbarkeit und höhere Frequenzen im Intermodalverkehr anbieten. Ziel ist es, langfristig ein europäisches Netz von CargoBeamer-Terminals zu etablieren, die untereinander im festen Fahrplan verbunden sind. Der Standort Kaldenkirchen soll dabei als westliches Eingangstor in das deutsche Netz fungieren.
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