Der Container-Logistiker Contargo hat am 14. Februar 2025 am Terminal in Neuss die Eröffnung seiner neuen Ladeinfrastruktur für vollelektrische LKW gefeiert. Mit bis zu 90 Ladepunkten an 15 Standorten schafft das Unternehmen die größte private Ladeinfrastruktur für E-LKW in Deutschland. Die Investition wird durch den Bundesminister für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert und trägt maßgeblich zur Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs bei.
Zur feierlichen Einweihung in Neuss sprach Budesverkehrsminister Volker Wissing, der betonte, dass diese Infrastruktur ein entscheidender Schritt zur Klimaneutralität Deutschlands bis 2045 sei.
Jeder klimafreundlich angetriebene LKW hilft uns bei einem wesentlichen Ziel unserer politischen Arbeit: Unser Land bis 2045 klimaneutral aufzustellen. Contargo ist damit ein Vorbild für die gesamte Branche.“
Auch Contargo-CEO Jürgen Albersmann hob die Bedeutung der Ladeinfrastruktur für die gesamte Logistikbranche hervor:
Es ist der Grundstein für die Dekarbonisierung unserer LKW-Flotte. Wir sehen uns in der Verantwortung, echte Lösungen zu präsentieren, um gemeinsam mit unseren Kunden die Verkehrswende aktiv voranzutreiben.“
Aktuell betreibt Contargo 57 vollelektrische 44-Tonner, die bereits im Einsatz sind. Weitere 33 Fahrzeuge werden Eigenangaben zufolge bald ausgeliefert. Die Ladeinfrastruktur ist auf Wachstum ausgelegt – sobald die 90 Ladepunkte betriebsbereit sind, können auch Fahrzeuge von Subunternehmen die Ladestationen nutzen.
Innovatives Energiemanagement und nachhaltige Stromversorgung
Die Ladeinfrastruktur von Contargo integriert sich in das bestehende Energiesystem der Containerterminals. Ein intelligentes Energiemanagement sorgt dafür, dass Krananlagen, Büroinfrastruktur, Reefer-Container und Ladepunkte optimal mit Strom versorgt werden.
Den Strom erhalten die Contargo-Terminals künftig nicht nur von ihrem Stromanbieter, sondern auch durch Rekuperation von den Krananlagen und aus Photovoltaikanlagen. Die Batteriespeicher sorgen dafür, dass keine Lastspitzen entstehen und den operativen Betrieb zusätzlich verteuern. Zudem können Überschüsse für Zeiten mit großem Strombedarf vorgehalten werden.
Laut Olaf Jahn, Betriebsleiter in Neuss, ermöglicht dieses System eine effiziente Nutzung der vorhandenen Energie, reduziert Kosten und sichert den laufenden Terminalbetrieb.
Förderung durch den Bund und die EU
Das Projekt wird im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI) mit rund 42,4 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Davon stammen 15,1 Millionen Euro aus dem Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) im Rahmen der EU-Förderinitiative NextGenerationEU.